Niedersachsen will Wasserstoff aus Windenergie gewinnen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/62IY3U7RCIBEYKW4Q2F2QVYSA4.jpg)
Ein mit Wasserstoff betriebenes Auto steht an der ersten Wasserstofftankstelle in Niedersachsen in Wolfsburg.
© Quelle: dpa
Hannover. Niedersachsen will Wasserstoff künftig verstärkt aus Windenergie statt aus Gas gewinnen. Umweltminister Olaf Lies (SPD) sieht die industrielle Anwendung als Voraussetzung dafür, um aus der Kohleverstromung auszusteigen. „Wir brauchen Wind-Wasserstoff, um die Klimaschutzziele zu erreichen“, sagte Lies am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Hannover. Vieles sei schon jetzt technisch machbar, betonte Lies. Allerdings gebe es für einen großtechnischen Einsatz von Wasserstoff noch Hürden. Vor allem die Kosten müssten sinken.
Der Umweltminister würde Niedersachsen gerne zu einer Pilotregion für „grünen Wasserstoff“ aus erneuerbaren Energien machen und forderte finanzielle Hilfe vom Bund. „Niedersachsen als Reallabor benötigt jetzt kurzfristig die passenden regualtorischen Rahmenbedingungen und Finanzhilfen.“ Lies kann sich den Einsatz der Wasserstofftechnologie auch zum Antrieb von Bussen und Bahnen vorstellen.
Unterstützung bekommt der Minister von der chemischen Industrie im Norden. „Wir brauchen dringend eine nationale Wasserstoffstrategie“, forderte Renate Klingenberg, Geschäftsführerin des Interessenverbandes ChemCoast. „Wir müssen Ineffizienzen in der Energiewende verringern.“
Von Marco Seng