Spielsachen, Plastikfolien, Schnüre: Die Flut spült Unmengen an Müll an die Nordseestrände, der vor allem über die Flüsse ins Meer gelangt – allein über die Elbe sind es Hunderte Kilogramm täglich. Noch gefährlicher aber ist der Müll, den man kaum sieht: Mikroplastik, das schwer nachzuweisen und noch schwerer zu beseitigen ist.
Cuxhaven. Wenn Frauke Kruggel sich aufmacht ins Watt, hat sie zwei Dinge immer dabei: eine Tasche und einen Handschuh. Den Handschuh, um Müll vom Meeresboden rund um die Cuxhavener Kugelbake aufzuheben, und die Tasche, um ihn an Land zu transportieren. „Sie glauben ja gar nicht, wie viele Einwegmasken wir dort zurzeit finden.“ Doch auch schon vor der Corona-Pandemie hat die Sozialpädagogin jede Menge Müll aus dem Watt geholt.
Seit fast fünf Jahren ruft die Geschäftsführerin des Umweltbildungszentrums „Das blaue Klassenzimmer“ etwa zehnmal pro Saison zum sogenannten Clean Up auf. Kinder und Erwachsene ziehen dann von der Kugelbake gemeinsam raus ins Watt zum Saubermachen. Sie sammeln, was die Flut anspült: Spielsachen, Einmalbesteck und Zigarettenkippen vom Strand, Plastikfolien, Fäden und Schnüre aus dem Meer. „Das Wasser bringt immer etwas mit.“