Viele Einrichtungen sind voll, Erzieherinnen fehlen – und die Eltern wollen immer längere Betreuungszeiten: Die Kinderbetreuung in Niedersachsen steht vor einem Notstand. Davor warnt der Städtetag. In Kitas und Krippen sollen mehr als 16.000 Plätze fehlen.
Hannover.Die Beitragsfreiheit für den Kindergarten hat einen Ansturm auf die Betreuungseinrichtungen in Niedersachsen ausgelöst. Die Kommunen kommen mit Neubauten kaum nach. Nach Berechnungen des Niedersächsischen Städtetages fehlen derzeit 16.400 Plätze in Kindergärten und Krippen, 7400 für die unter Dreijährigen (Krippe) und 9000 für die über Dreijährigen (Kita). „Fast in jeder Kommune gibt es Probleme“, sagte Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Städtetages der HAZ.
Der Städtetag hat zum Kita-Jahr 2019/2020 eine Umfrage gemacht, an der sich 57 Kommunen beteiligt haben. Sie meldeten zugleich verstärkte Anstrengungen im Baubereich wie auch Versorgungsengpässe, die sich in wachsenden Wartelisten zeigten, berichtet Arning. „Das Land hat im Bereich des Krippenbaus Bundesmittel weitergereicht, die aber schon mehrfach überzeichnet sind“, sagt der Städtetags-Geschäftsführer: „Da sind etwa 80 Millionen Euro auf der Warteliste“, sagte er zum Bedarf.