Um den Kundenstrom unter Corona-Regeln zu lenken, setzt die Firma Schinken Nissen in Stockelsdorf bei Bad Schwartau eine Empfangsdame ein. Damit sie vor Wind, Regen und Kälte geschützt ist, hat der Firmenchef eine Telefonzelle gekauft und mit Fußbodenheizung ausgerüstet.
Stockelsdorf."Corona zwingt einen dazu, neue Wege zu gehen", sagt Fridtjof Nissen, Inhaber des Stockelsdorfer Traditionsunternehmens Schinken Nissen in Schleswig-Holstein. Zu diesen Neuerungen gehört ab sofort eine gelbe Telefonzelle unmittelbar am Eingang zum Geschäft. Falls der eine oder andere gleich beim Anblick des kleinen gelben Häuschens in Erinnerungen schwelgt – mit Nostalgie hat die jüngste Anschaffung von Fridtjof Nissen rein gar nichts zu tun. Und mit dem Telefonieren im Übrigen auch nicht, denn ein Telefon sucht man in dieser Telefonzelle vergeblich.
Dennoch wird diese Telefonzelle rege genutzt – wahrscheinlich viel intensiver als zu Hoch-Zeiten der Telefonzelle vor 30 Jahren. Denn immer dann, wenn das Geschäft von Schinken Nissen geöffnet ist, tauscht Nissens Mitarbeiterin Kirsten Wulff ihren Arbeitsplatz im Gebäude gegen die Telefonzelle. Von hier aus begrüßt Kirsten Wulff die Kunden und lenkt dabei gleichsam den Kundenstrom seit Beginn der Corona-Pandemie im März.