VW spielt auch bei der Batterieproduktion um alles oder nichts
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Volkswagen startet mit dem Bau seiner Batteriezellfabrik für E-Fahrzeuge in Salzgitter in Niedersachsen. Der Standort des bestehenden Motorenwerks soll um eine eigene Zellproduktion erweitert werden.
© Quelle: Moritz Frankenberg/dpa
Mit der Vision, massenhaft Batterien herzustellen, wären VW-Manager von ihren Chefs vor einigen Jahren noch zum Arzt geschickt worden. Jetzt gründet der Konzern ein eigenes Unternehmen dafür, baut eine riesige Fabrik, plant fünf weitere und will überhaupt zum Batteriespezialisten von der Chemie über die Fertigungstechnik bis zum Recycling werden. Partnerschaften werden geschlossen, Milliarden in Anlagen und Unternehmensbeteiligungen investiert. Es gilt die alte VW-Devise: Wenn der Tanker mal fährt, gibt es kein Halten mehr.
Das ist mit einigem Risiko verbunden. Traditionell versteht VW von Zellchemie und -produktion wenig bis nichts, die Partnerschaften sind mit der heißen Nadel gestrickt, und der Start einer Batterieproduktion hat selbst manchen Spezialisten und manche Spezialistin schon unter Stress gesetzt. Es ist kein Wunder, dass außer Tesla kein Neuling an diese Technologie heran wollte – auch VW nicht. Erst als die potenziellen Lieferanten arg selbstbewusst agierten, schwante allen, dass dies der noch gefährlichere Weg wäre.
Riskantes Unterfangen
Nun macht VW aus der Not eine Tugend und erklärt die Stromspeichertechnik zum großen Geschäft. Das Risiko bleibt erheblich, wie in der gesamten E-Strategie spielt der Konzern auch hier um alles oder nichts. Aber wenn es jemand tragen kann, dann dieser Riesenkonzern.
Wenn es gelingt, wird VW nicht nur die eigene Versorgung sichern und Arbeitsplätze an einem alten Industriestandort, sondern auch ein Milliardengeschäft erschließen – mit der Perspektive auf Abspaltung und Börsengang. Und das Land hätte einen globalen Spieler in einer Zukunftstechnologie – das ist wichtiger denn je.
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