Eine gute Auftragslage und ein hoher Krankenstand machen bei Volkswagen Nutzfahrzeuge derzeit Einstellungen nötig. Der Konzern hält aber an seinem Ziel fest, bis zum Jahr 2029 ein Drittel der Belegschaft abzubauen.
Hannover. Wegen eines hohen Krankenstandes infolge der Corona-Pandemie stellt Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) im Stöckener Werk neue Mitarbeiter ein. Bis September nächsten Jahres werde die Belegschaft um bis zu 300 Zeitarbeitskräfte aufgestockt, teilte das Unternehmen am Montag in Hannover mit. Von April 2021 an sollen noch 50 unbefristete Stellen hinzukommen. Nach einer mehrwöchigen Schließung der Fabrik im Frühjahr stehe VWN vor einem „herausfordernden Aufholprogramm“, sagte Personalvorstand Thomas Edig. „Es freut uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem Betriebsrat diese Entscheidung so schnell treffen konnten.“
Volkswagen hatte Ende April nach fast eineinhalb Monaten Zwangspause die Autoproduktion im Wolfsburger Stammwerk und bei VWN wieder aufgenommen. Die Kurzarbeit in den deutschen Werken hat der Konzern im Juli beendet. Die Auftragslage habe sich zuletzt auch in Hannover positiv entwickelt, erklärte das Unternehmen. In den Monaten August und September hätten die Bestellungen um 50 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zugelegt. Im Frühjahr waren zunächst nur 250 Transporter am Tag vom Band gerollt – inzwischen würden knapp 800 Modelle produziert, hieß es. „Aufgrund eines hohen Auftragsbestands auf der einen Seite und erhöhten Abwesenheiten auf der anderen ist die personelle Situation im Werk gerade sehr angespannt“, sagte die Betriebsratsvorsitzende Bertina Murkovic.