Die Küstenautobahn A 20 in Niedersachsen soll nach dem Willen der Politiker kommen. Doch die Bürger vor Ort wehren sich gegen das Mammutprojekt, das – trotz Klimakrise – den Autoverkehr fördern wird. Eine Landwirtin erzählt.
Hipstedt. Weites Land, wohin das Auge blickt. Ein paar Mais- und Roggenfelder, zwischendrin Bauernhöfe und schmucke Häuser mit viel Platz für spielende Kinder. Mischwälder und Teiche, das Naturschutzgebiet Sünderwald. Der nahe Campingplatz verspricht seinen Gästen Ruhe und Entspannung. Ab und zu ist ein Trecker zu hören, ansonsten viele Vogelstimmen, und natürlich fährt auch der eine oder die andere mit dem Auto über Landstraßen und Wirtschaftswege. Oder zum Bahnhof im Ort Hipstedt, wo der Regionalzug im Stundentakt Schulkinder und Pendler zwischen Buxtehude und Bremerhaven transportiert.
Die Geeste hat hier ihren Ursprung, die Quelle liegt gleich hinter dem Hof Wurzelberg, wo Anke Brünjes Möhren, Bohnen, Kartoffeln und Kohlrabi anbaut, ungespritzt und für den eigenen Bedarf. Brünjes schaut auf ihre Ländereien, auf ihre Felder mit Gerste, Roggen, Mais und auf das Grünland für das Futter ihrer Rinder. Sie zeigt auf das Haus einer Nachbarsfamilie an der Landstraße. „Dort soll sie durchgehen, direkt durch meine Felder. Und für die Nachbarn da gibt’s nur Schallschutzfenster, deren Haus steht dann direkt neben der Autobahn. Die früheren Eigentümer hatten es verkauft deshalb.“