Vor Beginn der digitalen Agrarmesse Grüne Woche am Mittwoch in Berlin gab es dort am Sonnabend Proteste von Landwirten gegen Billigpreise für Lebensmittel. Die Gesellschaft überlaste die Bauern, meint Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. Sie sollten mehr Geld für ihre Produkte bekommen, fordert die CDU-Politikerin.
Frau Ministerin, die Bauern haben mit spektakulären Blockaden vor Lagern des Handels gegen Preisdumping protestiert und für angemessene Erzeugerpreise. Was muss passieren, dass wir hier zu gerechteren Lösungen kommen?
Die Lage hat sich über Jahre zugespitzt. Die Erzeugerpreise spiegeln noch nicht einmal ansatzweise wider, welche Aufwendungen die Landwirte haben. Außerdem kommen immer wieder neue Anforderungen, wie sie sich zum Beispiel aus der Düngeverordnung, dem Insektenschutzprogramm oder mehr Tierwohl ergeben. Die Gesellschaft will, dass die Landwirte immer höhere und neue Standards erfüllen, ohne diese aber zu honorieren. Deshalb muss die Politik jetzt einen Stopp machen. Wir müssen den Landwirten eine Atempause gönnen und nicht noch neue Forderungen etwa zum Insektenschutz erheben, wie es Bundesministerin Svenja Schulze tut. Mit dem Niedersächsischen Weg haben wir sehr viel für den Arten- und Gewässerschutz erreicht. Und wir haben uns klar zu einem Erschwernisausgleich bekannt, damit die Landwirte unsere Abmachungen auch erfüllen können.