VW-Skandal und die Folgen
Der Abgasskandal bei Volkswagen macht Wolfsburg zu schaffen. Da die Gewerbesteuer eingebrochen ist, präsentiert die Verwaltung den Bürgern Sparpläne in zweistelliger Millionenhöhe. Weniger Geld für Vereine, Bibliotheken, Soziales, Veranstaltungen. Doch von Unmut ist kaum etwas zu spüren.
Wolfsburg.Der Satz kommt nicht von ungefähr, er fällt vor einem hölzernen Bulli. „Wenn VW hustet, geht es uns schlecht“, sagt Klemens Olbrich. Der Rentner greift damit einen Spruch auf, der sich meist auf das Wohlbefinden Niedersachsens bezieht – und der hier am Volkswagen-Hauptquartier in besonderem Maß gilt.
In der Fußgängerzone, in Wolfsburg heißt sie Porschestraße, verkauft der 76-Jährige mit seiner Frau Margrit auf dem Weihnachtsmarkt Selbstgemachtes: Stofftaschen, Deckchen, Quittenmarmelade. Das Geschäft laufe nicht gut dieses Jahr, das habe mit der Konkurrenz zu tun. Wolfsburg hat nämlich drei Weihnachtsmärkte: in der Innenstadt, in Volkswagens Autostadt und den beliebten „Advent im Schloss“. Letzteren, hat das Ehepaar Olbrich gehört, soll es im kommenden Jahr nicht mehr geben: „Die Stadt muss sparen.“