Wulff macht Anwaltskanzlei in Hamburg auf
Hannover. Einen Tag nach seinem Freispruch vor dem Landgericht Hannover hat Altbundespräsident Christian Wulff seine berufliche Zukunft neu geordnet: Er bezieht in Hamburg nahe der Binnenalster ein Büro als Rechtsanwalt.
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Dort hat Wulff dann eine Bürogemeinschaft mit der Firma des Finanz- und Unternehmensberaters Guido Sollors. „Wir haben einen Pool mit mehreren Sekretärinnen, Herr Wulff hat eine separate Telefonleitung und einen eigenen Computeranschluss“, erläutert Sollors auf Anfrage. Wulffs Kanzlei und das Unternehmen von Sollors seien aber gesellschaftsrechtlich getrennt, fügt er hinzu. Wulff werde Mandanten vertreten - Bürger oder auch Firmen. Seine Zulassung als Rechtsanwalt hat Wulff schon zum 1. März.
Bekannt wurde am Freitag auch, dass Wulff, der wie jeder Altbundespräsident ein Büro in Berlin hat, noch im März in die Türkei aufbrechen wird. Dort soll er vermutlich auch mit Staatspräsident Abdullah Gül zusammentreffen. Die Förderung des islamisch-christlichen Dialogs ist dem ehemaligen Staatsoberhaupt ein besonderes Anliegen.
Seine CDU-Mitgliedschaft, die Wulff mit dem Dienstantritt als Bundespräsident ruhen lassen hatte, soll unterdessen wieder aufleben. Im CDU-Kreisverband Osnabrück habe er sich gemeldet und um Wiederaufnahme gebeten, bestätigte CDU-Generalsekretär Ulf Thiele. Normalerweise muss man dort Parteimitglied sein, wo der „Lebensmittelpunkt“ ist, also am Wohn- oder Arbeitsort. Dies trifft derzeit bei Wulff für Osnabrück nicht zu, da er in Hannover wohnt und in Hamburg und Berlin arbeitet. „Es gibt aber Ausnahmen“, betont Thiele.