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Landkreis Stade

Zwei Rinder getötet: Wieder mutmaßlicher Wolfsangriff

Zwei Wolfswelpen stehen auf einem Feld.

Zwei Wolfswelpen stehen auf einem Feld.

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Stade (dpa/lni). Im Landkreis Stade sind erneut zwei Weidetiere mutmaßlich von einem oder mehreren Wölfen getötet worden. Wie die Jägerschaft des Landkreises Stade am Dienstag mitteilte, erfolgte der Angriff auf eine Rinderherde im Stader Ortsteil Wiepenkathen. Von zwei Rindern sei eines vermutlich durch einen Wolf getötet worden, ein zweites wurde so stark verletzt, dass es eingeschläfert werden musste.

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In den vergangenen dreieinhalb Wochen gab es laut Jägerschaft drei Wolfsangriffe im Landkreis Stade und den angrenzenden Landkreisen. Ein Angriff mit 55 toten Schafen geht inzwischen erwiesenermaßen vom Wolf aus, bei zwei weiteren Angriffen - einer mit drei toten Schafen und einer mit drei toten Schafen und mehreren verletzten Tieren - steht der genetische Nachweis noch aus.

Auch für den jüngsten Angriff muss noch der genetische Nachweis erbracht werden, dass es sich um einen Wolf handelt. «Wir gehen allerdings aufgrund des Rissbildes davon aus, dass es in allen Fällen ein Wolf war», sagte eine Sprecherin der Kreisjägerschaft. Möglicherweise handele es sich um ein und denselben Wolf.

In der Nacht zu Sonntag wurden in Egestorf im Nachbar-Landkreis Harburg 19 Schafe getötet sowie 5 weitere verletzt, ebenfalls vermutlich von einem Wolf. Dieser Ort sei ein bisschen zu weit weg, um demselben Wolf zugeordnet werden zu können, hundertprozentig auszuschließen sei es aber nicht, sagte die Sprecherin.

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Die Jägerschaft forderte Umweltminister Christian Meyer (Grüne) auf, sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen und zeitnah nach Stade zu kommen. Ein Bestandsmanagement in der Region müsse zeitnah umgesetzt werden. Die Landwirte müssten gegen Angriffe in sozialen Medien in Schutz genommen werden und unbürokratisch Entschädigungen für ihre finanziellen Verluste erhalten, forderten die Jäger außerdem.

Wie der Landkreis mitteilte, will der Stader Landrat Kai Seefried (CDU) Umweltminister Meyer zu einem Besuch im Landkreis einladen, teilte der Kreis mit. Seefried kritisierte, dass der Landkreis als Untere Naturschutzbehörde wichtige Informationen oft erst verspätet oder gar nicht erhalte. So sei über das vom Umweltministerium bestätigte Ergebnis der DNA-Analyse die Naturschutzbehörde noch nicht offiziell informiert worden. Dabei seien die DNA-Analysen wichtige Grundlagen, um bei Wölfen, die wiederholt Nutztiere reißen, Anträge für den Abschuss zu stellen.

© dpa-infocom, dpa:230919-99-250817/3

HAZ

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