Mit schönen Möbeln, mit Kitsch und Kunst und Goldrandgeschirr: Michael und Sven Bartsch betreiben in der „Villa Charlotte“ in Bad Harzburg ein Gründerzeitmuseum. Und sie vermieten auch Zimmer für Übernachtungsgäste.
Bad Harzburg. Ein zartes Klingeln zieht durchs Haus, wie von einem winzigen Glöckchen. Gleich darauf ertönt irgendwo eine Art Gong, und dann bimmelt es noch melodiös woanders. Was war das? Ach ja: Es ist elf Uhr vormittags. Gut, dass nicht alle Uhren in der Villa so eingestellt sind, dass sie läuten. Wie viele Uhren sind es insgesamt? „Wir wissen es gar nicht genau“, sagt Michael Bartsch. „Wir lassen immer die Kinder unserer Besucher zählen. Letztes Mal waren es – ja, wie viele eigentlich?“ Michael Bartsch schaut zu Sven Bartsch-Siegmund hinüber. Der sagt: „67.“
Bad Harzburg. Bergbaustadt und Industriestadt mit vielen Altlasten, Heilbad, Touristenstadt, Zufluchtsort für betuchte Pensionäre. Drumherum: Schonklima und Wald, Wald, Wald. Vom Glanz des im 19. Jahrhunderts weithin bekannten Kurortes ist heute nicht mehr viel zu spüren. Aber auch wenn der Bahnhof aussieht, als würde er zu einem sozialen Brennpunkt gehören, ist Bad Harzburg immer noch ein schmuckes 20.000-Einwohner-Städtchen. Und seit einiger Zeit ist es sogar noch ein bisschen schmucker: Hier gibt es jetzt ein (privates) Gründerzeitmuseum.