Beats Fit Pro im Test: Sind die Ohrstöpsel eine Konkurrenz für Apples Airpods?
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Die Wingtips genannten Gummifinnen sollen die Beats Fit Pro fest in den Ohren halten.
© Quelle: Till Simon Nagel/dpa-tmn
Berlin. Apples Airpods sind für viele iOS-Nutzer und iOS-Nutzerinnen der Goldstandard. Die kleinen weißen Ohrstöpsel sind ziemlich perfekt auf das Zusammenspiel mit iPhone und Co. angepasst. Vielen anderen ziemlich guten Ohrstöpseln da draußen fehlen am Ende einfach diese entscheidenden zehn Prozent Komfort. Aber das ist vorbei.
Mit den Beats Fit Pro gibt es nun weitere speziell für das Apple-Ökosystem angepasste Ohrstöpsel – und mit Androids versteht sich das an sportliche Trägerinnen und Träger gerichtete Modell auch noch. Zeit für einen genaueren Blick.
230 Euro für Beats Fit Pro
Groß wie eine Trauringbox, schwarz, weiß, grau oder violett, der Deckel ist etwas klapperig. Drin stecken die Ohrstöpsel mit ihren markanten „Wingtips“. Das sind flexible Gummifinnen, sie sollen die Fit Pro fest im Ohr halten.
Knapp 230 Euro will Beats für die Fit Pro haben. Im Inneren steckt unter anderem Apples H1-Chip (für Kopplung, Übertragung und Signalverarbeitung), außerdem ein Sensor für die Ohrerkennung.
Mit Geräuschunterdrückung
Es gibt drei Hörmodi: Geräuschunterdrückung („ANC“), „Aus“ und „Transparenz“ (mit Geräuschdurchleitung). Die Akkus in den Ohrstöpsel halten nach Beats-Angaben sechs Stunden mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC), der Akku in der Ladedose soll drei weitere Ladungen hergeben. Die Angaben sind weitgehend realistisch.
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Größenvergleich: Die Beats Fit Pro (links, knapp 230 Euro) im Vergleich zu den Beats Studio Buds (rechts, knapp 150 Euro).
© Quelle: Till Simon Nagel/dpa-tmn
Die Lademöglichkeit mit USB-C ist ein Kompromiss. Android-Nutzer haben mittlerweile fast alle diesen Anschluss, iPhone-Nutzer müssten ein Extrakabel dabei haben. Drahtlose Ladung ist nicht möglich.
Verbinden mit dem Smartphone
Man klappt das Kästchen auf und auf den Displays von allen iPhones in direkter Nähe wird die Einrichtung angeboten. Die ist mit einem Fingertipp erledigt. Androidnutzer müssen in die Bluetootheinstellungen und das Kopplungsknöpfchen drücken.
iPhone-Nutzerinnen und -Nutzer haben die Bedienoptionen für die Studio Buds - wie bei anderen Apple-Kopfhörern auch - ins System integriert. Auf Android-Smartphones funktionieren die Studio Buds am besten mit der passenden Beats-App (ab Android 7).
Tragekomfort und Bedienung
Die Beats Fit Pro lassen sich mit Silikonaufsätzen an verschiedene Ohrgrößen anpassen und dichten den Gehörgang ab. Die Silikonpassstücke fallen vergleichsweise groß aus.
Der Tragekomfort ist allgemein gut, alles sitzt fest im Ohr. Es soll ja beim Joggen kein Stöpsel aus dem Ohr fallen. Es gibt allerdings einen leicht spürbaren Verstopfte-Ohren-Effekt und beim längeren Tragen drücken die Wingtips ein wenig in der Ohrmuschel.
Bei Beats drückt man Knöpfe. Das ist deutlich angenehmer als die Touchbedienung anderer Ohrstöpsel. Links zum Beispiel für Siri oder Google Assistant, der rechte für Start/Stop/Weiter/Zurück. Alternativ kann man leiser oder lauter schalten. Leider muss man wählen: Entweder Audiosteuerung oder Lautstärkeregelung.
Wie Apples Airpods können die Fit Pro zwischen verschiedenen (Apple-)Geräten nahtlos hin- und herwechseln, außerdem hören sie auf „Hey Siri“, ohne dass man dafür einen Knopf drücken muss.
Guter Sound
Dominanter Bass, ansonsten ausgewogen, voll und ohne spürbare Schwächen – so wie auch schon die günstigeren Beats Studio Buds. Im direkten Vergleich klingen die technisch ähnlichen Airpods Pro allerdings eine Spur lebendiger.
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Knapp sechs Stunden halten die Beats Fit Pro mit einer Akkuladung durch.
© Quelle: Till Simon Nagel/dpa-tmn
Die Beats Fit Pro beherrschen durch den H1-Chip Apples 3D-Klang Spatial Audio. Mit dieser Funktion lässt sich etwa der Ton bei Filmen auf dem Apple TV im Verhältnis zur Kopfposition der Hörerinnen und Hörer abbilden. Wer ein Apple TV hat, kann die Fit Pro mit einem Klick zum für die Mitbewohner und Mitbewohnerinnen lautlosen Filmschauen zuschalten.
Geräuschunterdrückung und Siri
Die Geräuschunterdrückung ist ein ziemliches Brett. Einmal aktiviert, bekommt man von der Umwelt kaum noch etwas mit. Türklingel, Fahrradklingel – wer das hören will, wählt lieber den Transparenzmodus.
Wie erwähnt, ist für Applenutzer Siri an Bord – auch ohne Knopfdruck. Android-Nutzer müssen die linke Taste gedrückt halten und können damit ihren Sprachassistenten aktivieren.
Weniger Funktionen unter Android
Im Alltagstest versteht man die Gesprächspartner am Telefon sehr gut und wird auch selbst gut verstanden. Wer die Beats Fit Pro verliert, kann sie über Apples „Wo ist“-App aufspüren.
Androidnutzer müssen auf ein paar Funktionen verzichten. Namentlich: Parallelbetrieb, nahtloser Wechsel zwischen mehreren genutzten Geräten, Sprachassistent ohne Tastendruck, Aufspürfunktion und 3D-Audio.
Es sollen gerne alle Funktionen der Airpods sein, aber bitte mit einem anderen Formfaktor? Genau das bieten die Beats Fit Pro. So haben sie weitgehend dieselben Fähigkeiten wie Apples weiße Ohrstöpsel und ein wenig mehr Akkulaufzeit. Klanglich müssen sie aber – ganz subjektiv – knapp den zweiten Platz einnehmen.
RND/dpa