„Ratchet & Clank: Rift Apart“ im Test: Pelz für die Playstation

Fast 20 Jahre ist es her, dass das erste „Ratchet & Clank“-Spiel auf den Markt kam. Seitdem hat sich vor allem an der Grafik viel getan.

Fast 20 Jahre ist es her, dass das erste „Ratchet & Clank“-Spiel auf den Markt kam. Seitdem hat sich vor allem an der Grafik viel getan.

Am allerschönsten ist das neue „Ratchet & Clank“ gleich zu Beginn. Bevor Spielerinnen und Spieler mit dem Action-Adventure warm werden können, überwältigt sie die schiere grafische Wucht des heiß erwarteten Playstation-5-Spiels. Die futuristischen Cartoon-Welten sind unmöglich bunt und vollgepackt mit Details. Alles glänzt, spiegelt, dampft und glitzert, hochauflösend und ruckelfrei.

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Die Grafikpracht ist neu – das Fundament der Serie wurde bereits vor Jahrzehnten gelegt. Das erste „Ratchet & Clank“ erschien im Jahr 2002. Menschen kauften das Playstation-2-Spiel in Kaufhäusern und zockten es begeistert auf ihren Röhrenfernsehern daheim. Das Spiel sah damals deutlich schlichter aus. Doch an der Spielidee hat sich erstaunlich wenig geändert.

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Im Gegensatz zu den ersten Versionen für die PS2 zeigt „Ratchet & Clank: Rift Apart“ eine grafisch beachtliche Spielwelt.

„Ratchet & Clank“ für die PS5: neue Grafik, alter Ratchet

Wer eine der zahlreichen Fortsetzungen oder Spin-offs gespielt hat, kennt den Dreh: Der Lombax Ratchet ist ein Alien irgendwo zwischen Katze, Waschbär und Mensch. An seiner Seite steht Clank, der ihm gleichzeitig Hilfsroboter, Rucksack und Freund ist. Die beiden kämpfen gegen schillernde Bösewichte wie den übergeschnappten Dr. Nefarious und retten dabei regelmäßig das Universum.

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Das Herzstück von „Ratchet & Clank“ ist der Kampf. Auf ihrer Reise zum Ziel werden die Helden immer wieder in verschiedenen Arenen aufgehalten. Hier müssen sie mehrere Wellen heranstürmender Widersacher besiegen. Im Chaos geht es weniger um präzises Zielen, eher um Überblick und Beweglichkeit. Das Geballer kann monoton werden, doch die immer skurrileren Waffen schaffen Abwechslung: Ratchet schießt schon bald mit Sprinkleranlagen, Kampfpilzen und Robotereiern um sich. Das sieht nicht nur herrlich absurd aus, es öffnet auch neue taktische Möglichkeiten. Zwischen den Kämpfen wird erkundet, gehüpft und auf Schienen gesurft. Gelegentlich wird auch ein Rätsel gelöst.

Mit „Ratchet & Clank“ schwungvoll durch die Dimensionen

Ein paar der Minispielideen sind altbekannt, einige sind neu. Durch das ganze Spiel ziehen sich Risse im Raum-Zeit-Kontinuum, die nicht nur bedrohlich sind, sondern auch ganz praktisch; mit ihnen können sich die Helden mitten im Kampf hin- und herteleportieren. Und beim Erkunden wird der Wechsel zwischen den Wirklichkeiten effektvoll eingesetzt. Alle Dimensionssprünge und Planetenwechsel laufen praktisch ohne Ladezeit ab. Das ist technisch beeindruckend.

Trotz aller Innovationen wirkt das brandneue Abenteuer etwas altmodisch. Wenn Spieler das zehnte Mal durch ein Labyrinth aus Schienen gleiten, wenn sie das hundertste Mal in eine Arena leicht variierter Gegner laufen, dann ist das einfach nicht mehr aufregend. Das Problem trifft vor allem erwachsene Fans der Serie. Neuankömmlinge stören sich wahrscheinlich weniger an der wieder aufgekochten Formel.

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Die vielleicht größte Neuerung im Spiel hat einen Namen: Auch Rivet ist eine Lombax. Sie hilft aktiv bei der Rettung der Realität. Spielerisch beschränkt sich die Abwechslung allerdings auf Sprüche und Farbakzente. Die Lombaxe spielen sich dermaßen identisch, dass Waffen, die Rivet kauft, automatisch auch bei Ratchet im Inventar auftauchen.

Lange Schuss-, kurze Wortwechsel: „Rift Apart“ fehlt es nicht an Action, aber an Tiefe

Die alten und neuen Helden sehen einfach zum Knuddeln aus. Der Bösewicht Dr. Nefarious wirkt wunderbar lächerlich. Diese Welt schreit nach tollen Geschichten. Leider bleibt der Plot blass und läuft erst gegen Ende richtig warm. Die Charaktere plaudern zwar auch während der Action, und es gibt knappe Videoeinspieler an Schlüsselstellen.

Unterm Strich bleibt die Geschichte von Rift Apart aber unterentwickelt. Sie liefert vor allem Ausreden für Ratchet und Rivet, um schießend durch die halbe Galaxie zu tingeln. Das Spiel ist in eine Optikfalle geraten: Es sieht so gut aus, dass es an neuere Animationsfilme erinnert. Doch die haben oft etwas Spannendes zu erzählen. Und das haben Ratchet und Rivet eher nicht.

Das ist eine verpasste Chance. Action bietet das kurzweilige Abenteuer mehr als genug. Doch nach dem Abspann fühlt es sich so an, als wären die neuen und durchaus sympathischen Charaktere gar nicht richtig zu Wort gekommen. Knappe Zwischensequenzen gelten in Videospielen als eine Tugend. Aber wenn Spiele so gut aussehen wie hier, dann dürfen sie gern etwas geschwätziger sein.

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