Studie: Videospieler können Mengen besser abschätzen
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Videospielen kann die kognitiven Fähigkeiten verbessern.
© Quelle: luza studios/Istockphoto
Tübingen. Ein Wissenschaftlerteam der Universität Tübingen hat einen aktivierenden Effekt von Computerspielen auf den Zahlensinn festgestellt. Die Fähigkeit, Mengen richtig zu schätzen, verbessert sich mit der Anzahl an Spielstunden pro Woche, wie das Team laut einer am Montag veröffentlichten Mitteilung der Universität in der Fachzeitschrift „Addiction Biology“ berichtete. Dennoch warne Studienleiter Uwe Ilg vor exzessivem Computerspielen: „Das kann in Abhängigkeit münden, dies ist offiziell als Krankheit anerkannt.“
Ein ausgeprägter Zahlensinn lässt sich trainieren
Videospielen könne Hirnleistungen verbessern. „Je mehr wir spielen, desto besser können wir auf einen Blick eine Anzahl an Gegenständen abschätzen“, erklärten die Neurowissenschaftler Joana Stäb und Ilg. Das beruhe wahrscheinlich auf verbesserten Aufmerksamkeitsprozessen im Gehirn. Grundsätzlich sei die Fähigkeit, auf einen Blick Mengen einzuschätzen, angeboren. Wie ausgeprägt und differenziert der Zahlensinn sei, lasse sich jedoch offenbar trainieren, wie auch musikalische Wahrnehmung trainierbar sei.
Das Team geht den Angaben zufolge davon aus, dass Computerspielen Einfluss darauf hat, wie das Gehirn die Aufmerksamkeit lenkt und kontrolliert. „Wir wissen aus weiteren Studien, dass Videospielen auch andere kognitive Fähigkeiten verbessert, wie etwa die Zeitwahrnehmung oder das Arbeitsgedächtnis“, sagte Ilg.
RND/epd