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Geschichte der Technik

Die Handyhistorie: Onlinemuseum stellt alte Mobiltelefone aus

Keine Lust auf Picasso und Co.? Wie wäre es mit einem Besuch im Museum für Mobiltelefone? Dafür muss man noch nicht mal aus dem Haus, denn die Stücke werden im Internet ausgestellt.

Keine Lust auf Picasso und Co.? Wie wäre es mit einem Besuch im Museum für Mobiltelefone? Dafür muss man noch nicht mal aus dem Haus, denn die Stücke werden im Internet ausgestellt.

Berlin. Museen für Kunst, Museen für Naturkunde, Museen für Autos. Warum nicht auch ein Museum für Mobiltelefone, haben sich die beiden technikbegeisterten Briten Ben Wood und Matt Chatterley gedacht und Ende 2021 das Mobile Phone Museum eröffnet – und zwar im Internet.

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Dort sind mehr als 2200 Modelle zu bestaunen. Das Besondere: Alle im Netz gezeigten Ausstellungsstücke sind physisch im Besitz des Museums. Darunter auch das erste GSM-Handy für volldigitale Mobilfunknetze, das Motorola International 3200 von 1992 – immer noch ein „Backstein“ mit Antenne, mehr als ein halbes Kilogramm schwer.

Von fünf Kilo Kästen bis Smartphone-Vorläufern

Doch allein das war fast revolutionär, bedeutete doch Mobiltelefonie in analogen Netzen bis Mitte oder Ende der Achtzigerjahre fast immer rund fünf Kilogramm schwere Kästen mit Telefonhörer. Die fuhr man natürlich eher im Auto umher, als sie mit sich herumzuschleppen. Im Laufe der Neunzigerjahre wurden Handys immer taschentauglicher: Ericsson, Nokia oder Siemens bauten viele Modelle mit Stummelantenne, die nur noch um die 300 Gramm wogen, teils auch schon deutlich weniger.

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Auch entfernte Vorläufer moderner Smartphones finden sich in der Sammlung, etwa das IBM Simon von 1993 oder das aufklappbare Tastaturmobiltelefon Nokia 9000 Communicator von 1996. Als erstes Handy mit einer Ein-Megapixel-Kamera kam 2004 das Sharp GX30 auf den Markt. Von da war es nicht mehr weit zum ersten Smartphone heutiger Lesart, dem Ur-iPhone, das 2007 bereits gebräuchliche Hardwareelemente mit einer völlig neuartigen Software verband. Das erste Android-Smartphone, das HTC Dream, ließ nicht lange auf sich warten und kam 2008 auf den Markt.

Verkaufsschlager und unschöne Modelle

Der gesamte Museumskatalog lässt sich nach Typ, Marke und Erscheinungsjahr filtern – oder nach Sammlungen. Dazu zählen etwa Best Selling, James Bond Phones, Ugliest, First, Luxus, Fashion oder auch Japan als eigene Kategorie.

Zu den Mobiltelefonverkaufsschlagern zählten etwa das schlichte Nokia 3310 (2000) oder Motorolas Klapphandy Razr V3 (2004). Und in der First-Sammlung finden sich Erstlingsgeräte von Serien, die Weltruhm erlangen sollten, etwa das Sony Ericsson W800 (2005) als erstes Walkmanhandy oder das Samsung Galaxy S (2010), der Urahn der bis heute währenden S-Serie des koreanischen Herstellers.

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Museum sucht weiter nach Modellen

In einem Most-Wanted-Bereich fahnden die Museumsmacher nach Modellen, die noch in den Sammlungen fehlen, und bitten um entsprechende Schenkungen. Wer dem Museum ein Mobiltelefon vermacht, wird namentlich auf der Seite aufgeführt. Schenkungen werden den Angaben zufolge katalogisiert, etikettiert, fürs Netz fotografiert und dann sicher eingelagert.

RND/dpa

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