Pandemie macht Missstände deutlich
Als Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks hat Yvonne Bovermann die Gesundheit von Müttern (und Vätern) bestens im Blick. Die Pandemie lenkt den Fokus einmal mehr auf eklatante Missstände. Im Interview mit dem RND spricht Bovermann über Eltern an den Grenzen des Zumutbaren, enttäuschte Erwartungen und elendige Diskussionen über Rabenmütter.
Frau Bovermann, Sie haben als Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks in Ihrem Verbund 73 Kurkliniken für Vorsorge und Rehabilitation. Wie ist die Situation „da draußen“ unter der Pandemie?
Sie ist seit der Omikron-Welle teilweise turbulent. Die Kliniken arbeiten aufgrund der anhaltenden Corona-Situation und der damit verbundenen Regelungen immer noch unter erschwerten Bedingungen. Die Probleme beginnen bei der Anreise, die oft kurzfristig storniert werden muss wegen positiver Testergebnisse. Mitunter fallen ganze Kurgruppen aus. Teils stehen die Kliniken komplett leer für ein paar Tage. Es gelingt denen zwar, wirtschaftlich durchzuhalten, da sie derzeit Unterstützung erhalten. Für das Personal ist die Situation allerdings äußerst herausfordernd. Denen geht es auch nicht besser als anderen. Das sind auch Menschen mit Familien, die in Quarantäne müssen.