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Elementarer Schutz ist nötig

Teilabschnitte der Autobahn A59 in Duisburg waren vergangene Woche nach stundenlangen Regenfällen überschwemmt, Autos fahren durch die Wassermassen.

Teilabschnitte der Autobahn A59 in Duisburg waren vergangene Woche nach stundenlangen Regenfällen überschwemmt, Autos fahren durch die Wassermassen.

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Liebe Leserinnen und Leser,

Bäche, die sich in sekundenschnelle zu reißenden Strömen verwandeln. Hagelkörner so groß wie Golfbälle. Starkregen, der in wenigen Minuten in die Keller stürzt. Die Unwetter vergangene Woche haben es wieder einmal gezeigt: Die Sommer in Deutschland werden immer mehr zu Sommern der Extreme – und damit zu einer Bedrohung für Häuser, Straßen, Leben. Denn wirklich auf die neuen Bedingungen eingestellt ist die Infrastruktur oft nicht. „Bei den Klimaschäden sind wir jetzt dort, wo wir vor 150 Jahren beim Feuer standen: mehr oder weniger schutzlos“, sagt Mathias Kleuker, Chef der LVM-Versicherung in Münster.

Die Kosten, die deshalb in den kommenden Jahren anfallen werden, sind massiv, wie mein Kollege Stefan Winter berichtet. Die Schäden infolge des Klimawandels würden derart zunehmen, dass sich die Prämien innerhalb der nächsten zehn Jahre verdoppeln könnten, warnt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. „Mancherorts könnten Gebäudeversicherungen gar so teuer werden, dass sich das Kunden nicht mehr leisten können.“

Versicherungspflicht für Elementarschäden?

Diskutiert wird in diesem Kontext auch über eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden. Denn bisher ist es so, dass Gebäude- und Hausratsversicherungen meist oft nicht für Schäden aufkommen, die etwa durch Starkregen entstanden sind. Dafür ist die sogenannte Elementarversicherung notwendig. Sie deckt zusätzlich auch Schäden ab, die durch Überschwemmung, Starkregen, Rückstau, aber auch Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen oder Vulkanausbruch entstanden sind. Mehr Informationen dazu, welche Versicherung wann zahlt, finden Sie hier.

Doch obwohl die Schäden durch solche Ereignisse wohl zunehmen werden: Die Versicherer sind gegen eine Pflicht: „Eine singuläre Pflichtversicherung löst das Problem nicht, weil sie keinen einzigen Schaden verhindert“, sagte Asmussen. Stattdessen, so die Forderung, brauche es ein ganzes Paket an Maßnahmen – etwa auch einen Baustopp in Überschwemmungsgebieten. Übrigens: Wenn Ihr Keller unter Wasser steht, ist nicht nur der richtige Versicherungsschutz wichtig. Auch die ersten Handgriffe beim Aufräumen müssen wohlüberlegt sein.

Sie haben Anmerkungen und Fragen? Schreiben Sie uns gern an unbezahlbar@rnd.de!

Ihre

Anna Schughart

 

Tipp der Woche

Kunstobjekte, Gold, kostbarer Schmuck, wichtige Papiere: Wo bewahrt man Wertgegenstände am sichersten auf – vor allem, wenn man länger nicht zu Hause ist? Mein Kollege Ben Kendal hat wertvolle Tipps gesammelt:

Ist ein Tresor ein sicherer Ort, um Wertgegenstände aufzubewahren?

Ist ein Tresor ein sicherer Ort, um Wertgegenstände aufzubewahren?

  • Für viele Wertsachen gibt es einen besseren Aufbewahrungsort als das Zuhause. Der erste Ansprechpartner bei der Suche nach einem Schließfach ist die eigene Bankfiliale. Denn die meisten Banken vermieten ihre Schließfächer nur an Kundinnen und Kunden.
  • Wer kein Schließfach bei der Bank bekommt, wird womöglich bei einem alternativen Anbieter fündig – muss aber mit noch höheren Kosten rechnen. Asservato zum Beispiel bietet die kleinsten Fächer für 20 Euro im Monat an, Trisor für 25 Euro.
  • Unabhängig davon, ob Sie sich für eine Bank oder einen anderen Anbieter entscheiden: Interessierte sollten nicht nur die Kosten für die Schließfächer, sondern auch die Höhe der Versicherungssumme beachten.
  • Bei Wertsachen, die täglich gebraucht werden und bei Abwesenheit gut verstaut werden müssen, ist ein Tresor die sinnvollere Lösung. „Wenn Sie sich für einen Tresor entscheiden, dann ist ein Produkt empfehlenswert, das nach EN 1143‑1 geprüft oder zertifiziert ist und mindestens den Grad 0 beziehungsweise N (Null) besitzt“, rät die Polizeiinitiative Zuhause sicher.
 

Zahlen, bitte!

Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn in Deutschland soll zum 1. Januar 2024 von 12,00 auf 12,41 Euro und zum 1. Januar 2025 auf 12,82 Euro steigen. In manchen Branchen bekommt dann bis zu einem Drittel der Beschäftigten mehr Lohn. Als Reaktion dürften viele Unternehmen jedoch auch die Preise erhöhen. Diese Grafiken meines Kollegen Johannes Christ zeigen, wo nun mit höheren Preisen zu rechnen ist.

 

Gut zu wissen

 

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Die gute Nachricht

Rund 100 Millionen Girokarten gibt es in Deutschland, und ein großer Teil davon wird in den nächsten Monaten ausgetauscht. Denn der US‑Konzern Mastercard stellt die Maestro-Karte ein – ab Juli fehlt allen neuen Karten die Maestro-Funktion. Ohne sie aber könnte man mit den Karten nicht mehr im Ausland zahlen. Die gute Nachricht? Kundinnen und Kunden können beruhigt sein: Die alten Karten funktionieren ohnehin bis zum Ende ihrer Laufzeit uneingeschränkt, die neuen bekommen in der Regel eine Ersatzfunktion mit anderem Namen.

 

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