Wasserstoff als Hoffnungsträger: Ist das jetzt der große Wurf?
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Wasserstoff soll nach Plänen der Regierungskoalition künftig in allen wichtigen Sektoren eine Rolle spielen.
© Quelle: Nicolas Armer/dpa
Berlin. Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie schon einmal von H₂ gehört? Wenn Chemie nicht gerade zu Ihren Lieblingsfächern gezählt hat, probieren wir es mal so herum: Wasserstoff, das häufigste Element im Universum. In Verbindung mit Sauerstoff sind wir darauf angewiesen, ohne H₂0 kämen wir nur wenige Tage aus.
Warum ich Ihnen das erzähle? In der Frage rund um die Energieversorgung von morgen rückt Wasserstoff zunehmend in den Fokus. Gerade erst hat die Bundesregierung ihre nationale Wasserstoffstrategie erneuert. Bis 2030 soll die Kapazität von Elektrolyseanlagen, die es für die Produktion von Wasserstoff braucht, deutlich hochgefahren werden. Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger in der Energiewende und für den nachhaltigen Umbau der Industrie.
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Wirtschaftsminister Habeck bei einer Elektrolyseanlage von Air Liquide. Die Anlage soll 2900 Tonnen Wasserstoff pro Jahr herstellen.
© Quelle: Henning Kaiser/dpa
Besonders begehrt ist dabei grüner Wasserstoff. Um ihn zu gewinnen, kommen nur erneuerbare Energiequellen zum Einsatz, Wind- oder Solarenergie beispielsweise. Grüner Wasserstoff ist also tatsächlich „grün“ im ökologischen Sinne. Anders sieht es bei grauem Wasserstoff aus. Was es mit dieser Farbenlehre auf sich hat und wieso derart große Hoffnungen auf dem Element H₂ liegen, können Sie hier nachlesen. Laura Beigel hat außerdem für Sie aufgeschrieben, wann Heizen mit Wasserstoff eine Option sein kann.
Preisbremsen für Strom und Gas bis Frühjahr 2024
Deutlich näher als 2030 ist allerdings der kommende Winter. Noch haben die Heizungen in den Wohnungen zwar Sommerpause, aber der Herbst steht bald schon wieder vor der Tür. Zwar sind die Gasspeicher gut gefüllt, dennoch blicken manche mit Sorge auf die kalte Jahreszeit. Wie entwickeln sich die Energiepreise?
Um Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu stark zu belasten, pocht Wirtschaftsminister Robert Habeck jetzt darauf, die Energiepreisbremsen bis ins Frühjahr 2024 laufen zu lassen. „Die Preisbremsen wirken wie eine Versicherung gegen steigende Preise“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Laut Gesetzeslage ist bisher vorgesehen, dass die Energiepreisbremsen sicher bis Ende 2023 und als Option bis zum 30. April 2024 in Kraft bleiben. Damit wäre der Gaspreis weiter auf 12 Cent pro Kilowattstunde und der Strompreis weiter auf 40 Cent je Kilowattstunde gedeckelt.
Sie haben Anmerkungen und Fragen? Schreiben Sie uns gern an unbezahlbar@rnd.de!
Ihre
Johanna Apel
Tipp der Woche
Kommen wir vom Heizen zum genauen Gegenteil: dem Kühlen. Zwar hängt der Sommer gerade durch, in vielen Regionen ist eher Dauerregen als Sommerhitze angesagt. Da scheint das Thema Hitze zwar weit entfernt – aber doch scheint es die Leute zu bewegen. Die Nachfrage nach Klimaanlagen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Der Wunsch nach klimatisierten Räumen ist groß, schreibt Sebastian Hoff. Und er hat ein paar Tipps zusammengetragen, was man beim Kauf beachten sollte.
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Klimageräte stehen in Düsseldorf auf einem Dach. Mit der Zahl der Hitzetage in Deutschland ist auch die Nachfrage nach Klimaanlagen kräftig gewachsen.
© Quelle: Martin Gerten/dpa
Beispielsweise beim Budget: Einfache Klimageräte aus dem Baumarkt gibt es schon für wenige Hundert Euro. „Fest installierte Splitklimageräte, die vom Klimafachbetrieb installiert werden, kosten um die 2500 Euro“, erklärt Sabine Riethmüller, Referentin beim Fachverband Gebäude-Klima (FGK). Der Preis ist abhängig vom Installationsaufwand, dem Platzbedarf – und der Geräteausstattung. Für Klimageräte, die auch heizen, gibt es sogar eine Förderung.
Diese und weitere Ratschläge finden Sie in diesem Übersichtsstück. Und für alle, die auch ohne Klimaanlage einen kühlen Kopf bewahren möchten, gibt es ebenfalls Tipps, wie man die Räume im Sommer kühlen kann.
Zahlen, bitte!
Es ist ein ungewöhnliches Experiment: Eine Woche lang kosten ausgewählte Produkte bei Penny deutlich mehr als sonst. Der Discounter will damit auf den „wahren“ Preis der Artikel aufmerksam machen, der ihre Umweltauswirkungen einbezieht. Ein paar Beispiele: Bis zum 5. August werden für einen Erdbeerjoghurt statt 99 Cent nun 1,44 Euro fällig, der Preis für die Packung Wiener Würstchen klettert von 3,19 auf 6,01 Euro.
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Produkte, deren Preis mit den verdeckten Kosten angepasst wurden, liegen an der Kasse. Penny sorgt ab Montag (31. Juli) für einen Preisschock der eigenen Art. Für neun Produkte kassiert das Unternehmen die „wahren Preise“. Dabei werden auch verdeckte Kosten etwa für Umweltverschmutzung bei der Produktion berücksichtigt.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Zwar wisse man, dass viele Kundinnen und Kunden unter den hohen Lebensmittelpreisen leiden, sagte Penny-Manager Stefan Görgens. Mit der Aktion will der Discounter jedoch nach eigenen Angaben ein Bewusstsein dafür schaffen, dass bei Herstellung und Vertrieb eines Produkts die „wahren“ Kosten für die Umwelt deutlich höher seien. Der PR-Coup sei geglückt – doch der Effekt auf Verbraucher dürfte gering sein, kommentiert mein Kollege Maximilian König (+). Wie genau das Ganze berechnet wird und warum die Aktion auf harsche Kritik stößt, können Sie hier nachlesen.
Gut zu wissen
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Die gute Nachricht
Millionen Strom- und Gaskunden können etwas aufatmen: Deutschlands größter Energieversorger hat Preissenkungen angekündigt. „Wer zur Jahresmitte über eine Preisanhebung informiert wurde, kann nach den aktuellen Planungen in den ersten Monaten des Jahres 2024 grundsätzlich mit niedrigeren Arbeitspreisen rechnen“, sagte ein Firmensprecher der Deutschen Presse-Agentur. Das Ganze soll zum 1. September passieren. Damit kommen die gefallenen Großhandelspreise für Strom und Gas nun endlich auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern an.
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