Nur für Ältere gesundheitsfördernd

Neue Studie: Unter 40-Jährige sollten Finger von Alkohol lassen

Ein bisschen Rotwein kann für Menschen ab 40 ohne Vorerkrankungen gesund sein.

Ein bisschen Rotwein kann für Menschen ab 40 ohne Vorerkrankungen gesund sein.

Für gesunde Menschen im Alter ab 40 Jahren kann es der Gesundheit zuträglich sein, wenn sie kleine Mengen Alkohol trinken. Als kleine Menge gelten zum Beispiel 100 Milliliter Rotwein für Frauen und Männer. Wer jünger ist, sollte die Finger komplett von Bier, Wein oder Schnaps lassen. Für Menschen im Alter von 15 bis 39 Jahren reichen verschwindend geringe Mengen Alkohol, damit ihre Gesundheit als gefährdeter als die ihrer nicht trinkenden Altersgenossen gilt.

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So lauten Ergebnisse einer umfassenden Analyse des „Global Burden of Disease“-Projekts (GBD), die in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde. Laut der Autorinnen und Autoren der Analyse handelt es sich um die erste Studie, die das von Alkohol ausgehende Risiko in Korrelation zum Alter, Geschlecht, Jahr und Regionen auf der Welt untersucht hat. Finanziert hat die Studie die „Bill and Melinda Gates“-Stiftung.

Daten aus 204 Ländern

„Unsere Botschaft ist simpel. Junge Menschen sollten keinen Alkohol trinken. Aber ältere Menschen können von kleinen Mengen profitieren“, sagt Emmanuela Gakidou, leitende Autorin der Studie und Professorin an der School of Medicine der Universität Washington. Dem Team und ihr sei klar, dass junge Menschen das Trinken aufgrund der neuen Studie wahrscheinlich nicht sein lassen werden. Dennoch sei es wichtig, auf die aktuellen Forschungsergebnisse hinzuweisen. „So kann jede und jeder informierte Entscheidungen bezüglich der eigenen Gesundheit treffen.“

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Die Forschenden arbeiteten für ihre Analyse mit Daten zum Thema Alkoholkonsum aus 204 Ländern und von Personen im Alter von 15 bis 95 Jahren. Bei den Daten handelte es sich um Selbsteinschätzungen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten das Risiko 22 möglicher negativer Folgen des Trinkens von Alkohol – darunter körperliche Verletzungen, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So errechneten sie, ab welcher Menge Alkohol trinkende Menschen ein höheres Risiko für Verletzungen und Erkrankungen haben als diejenigen, die Alkohol nicht anrühren.

Positive Effekte durch Alkohol

Ein verringertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Schlaganfälle: Das sind wiederum mögliche positive Folgen, die gesunde Menschen ab 40 Jahren durch das Trinken geringer Mengen Alkohol erleben könnten. Nur: Ziemlich viele Menschen trinken viel zu viel und damit schädliche Mengen an Bier, Wein oder Schnaps. Die GBD-Forschenden haben aus den ihnen vorliegenden Daten errechnet, dass weltweit rund 1,34 Milliarden Frauen und Männer zu viel Alkohol konsumierten – und damit etwa jeder sechste Mensch auf der Erde.

Männer neigen offenbar häufiger als Frauen dazu, ihren Alkoholkonsum nicht im Griff zu haben. Etwa drei Viertel der 1,34 Milliarden Menschen, die schädliche Mengen konsumieren, sind Männer.

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Fazit und Forderungen der Forschenden

Als Folge ihrer Analyse empfehlen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, bestehende Richtlinien bezüglich des Trinkens von Alkohol zu überarbeiten. Für junge Menschen seien die darin genannten Mengenangaben in der Regel zu hoch.

In Deutschland gelten etwa 125 Milliliter Wein für gesunde Frauen und 250 Milliliter Wein für gesunde Männer als risikoarmer Alkoholkonsum, wenn an zwei Tagen pro Woche kein Alkohol getrunken wird. Ältere Menschen sollen weniger Alkohol zu sich nehmen.

Die Autorinnen und Autoren der GBD-Studie fordern, dass in Empfehlungen zum Alkoholkonsum stärker betont werden sollte, dass Alkohol je nach Alter unterschiedliche Einflüsse auf den Köper haben könne. Darüber hinaus sollten Alkohol-Präventionsmaßnahmen stärker auf die Bedürfnisse von Männern unter 40 angepasst werden. Denn diese Gruppe zeige das risikoreichste Trinkverhalten.

RND/saf

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