20 Jahre nach den Anschlägen: Tausende sterben an Spätfolgen von 9/11

Rauchschwaden zogen über die Skyline von New York City, nachdem zwei entführte Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers geflogen waren. Der Rauch enthielt etwa 70 krebserregende Inhaltsstoffe.

Rauchschwaden zogen über die Skyline von New York City, nachdem zwei entführte Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers geflogen waren. Der Rauch enthielt etwa 70 krebserregende Inhaltsstoffe.

Der 11. September 2001 erschütterte die ganze Welt. Bei den Terroranschlägen in New York kamen fast 3000 Menschen ums Leben. Doch das Sterben war damit noch nicht vorbei. Jahre später berichten Einsatzkräfte und Betroffene immer noch von Spätfolgen.

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Staub verursachte Krebs

Durch den Einsturz der Türme breiteten sich innerhalb von Sekunden giftiger Staub und Rauch in New York City aus. Viele Menschen, die sich in der Umgebung befanden, atmeten diese Dämpfe ein. Die Suchtrupps und Rettungskräfte seien zum Teil ohne Schutzausrüstung in die Trümmer gegangen, berichtete die „Tagesschau“. Dabei seien ihnen Wolken mit hochgiftigen Dämpfen buchstäblich ins Gesicht geschlagen. Dass die Rettungsaktion so dramatische gesundheitliche Folgen haben würde, wurde vielen erst später klar. Heute weiß man: In dem Staub befanden sich etwa 70 krebsfördernde Stoffe – unter anderem Asbest, Glasfasern, Dioxine, Blei und Schwefelsäure.

Viele der Betroffenen klagten erst Jahre später über Symptome wie Husten, Atemnot und Schmerzen in der Brust. Schwere psychische Erkrankungen kamen hinzu. Mittlerweile werden mindestens 68 verschiedene Krebsarten auf die 9/11-Gifte zurückgeführt. Besonders gefährlich ist, dass die Krankheit erst viele Jahre danach ausbrechen kann.

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Unterstützung für Geschädigte

Das World Trade Center Health Program betreut rund 80.000 Menschen, die in den Tagen und Wochen nach den Anschlägen am Ground Zero gearbeitet haben. Etwa 75 Prozent der Einsatzkräfte des 11. September leiden an Spätfolgen. Die meisten von ihnen seien chronisch erkrankt. Viele könnten zwar im Rahmen des Programms medizinisch behandelt werden, doch die Symptome würden bis zum Lebensende andauern. Das Programm soll auch Mittel für Krebs­vorsorge­unter­suchungen bereitstellen, um die Krankheit rechtzeitig zu erkennen. Die Laufzeit des Programms wurde bis 2090 verlängert.

Nach den Anschlägen wurde außerdem ein Entschädigungsfonds für Angehörige und Überlebende gegründet. 2011 wurde dieser gesetzlich erneuert, nachdem bei Feuerwehrleuten und Helfern vermehrt Krebserkrankungen aufgetreten waren. Laut N-TV sind allein 3900 Entschädigungsanträge für bereits Verstorbene gestellt worden. Meistens handelte es sich um Menschen, die in der Nähe des World Trade Centers lebten oder arbeiteten.

Nach Angaben der Fondsgesellschaft wurden bislang Entschädigungen im Wert von 8,95 Milliarden Dollar an über 40.000 Personen ausgezahlt. Fast die Hälfte der Antragstellerinnen und Antragsteller leide an einer Krebserkrankung. Damit sind an den Spätfolgen des Terroranschlags mittlerweile mehr Menschen gestorben als an dem Tag selbst.

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