„Das größte moralische Versagen unserer Zeit“: UN-Generalsekretär kritisiert Impfstoff-Verteilung
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Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in Afrika erst acht Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Bild: Eine Krankenschwester verabreicht einem jungen Mann in Kampala (Uganda) eine Corona-Impfung.
© Quelle: Nicholas Bamulanzeki/AP/dpa
Genf. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die ungleichen Chancen reicher und armer Staaten bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie scharf kritisiert. „Die Ungleichheit bei der Verfügbarkeit von Impfstoffen ist das größte moralische Versagen unserer Zeit. Die Menschen und die Staaten zahlen den Preis“, sagte Guterres am Mittwoch zum Start einer WHO-Kampagne zur Unterstützung ärmerer Staaten.
Die WHO möchte insbesondere von den reichen Staaten 16 Milliarden Dollar (14 Milliarden Euro) einsammeln, um in den nächsten Monaten Impfstoffe, Tests und Medikamente zielgerichtet zur Verfügung zu stellen. In Afrika seien im Gegensatz zu Europa und anderen reichen Regionen nur acht Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, sagte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa.
Weitere Unterstützung aus Deutschland
Mit dem Geld für den sogenannten ACT-Accelerator könne ein Pool mit 600 Millionen Impfdosen geschaffen, 700 Millionen Tests gekauft sowie die Behandlung von 120 Millionen Patientinnen und Patienten ermöglicht werden, hieß es seitens der WHO.
Die Bundesrepublik – mit 2,2 Milliarden Euro bisher einer der größten und verlässlichsten Geldgeber der Kampagne – kündigte weitere Unterstützung an. „Wir planen, unseren fairen Anteil auch 2022 beizusteuern“, sagte Staatssekretär Niels Annen vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
RND/dpa