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Mediziner in Südafrika: bislang keine „schwerwiegenden“ Omikron-Fälle

Personen mit Mund-Nasen-Schutz stehen in einem Einkaufszentrum in Johannesburg in einer Schlange und warten darauf, eine Dosis eines Impfstoffes gegen das Coronavirus zu erhalten.

Personen mit Mund-Nasen-Schutz stehen in einem Einkaufszentrum in Johannesburg in einer Schlange und warten darauf, eine Dosis eines Impfstoffes gegen das Coronavirus zu erhalten.

Die bislang mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron infizierten Menschen in Südafrika sind nach Angaben der dortigen Mediziner-Vereinigung (SAMA) bislang nicht schwer erkrankt. Die Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands, Angélique Coetzee, sagte der BBC, dass die bisher in ihrem Land festgestellten Fälle nicht schwerwiegend seien. Allerdings seien die Untersuchungen zu dieser Variante noch in einem sehr frühen Stadium. In dem Land seien nur rund 24 Prozent der Menschen vollständig geimpft.

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Dem Bericht zufolge hat Coetzee die Behörden als Erstes auf Patientinnen und Patienten mit der neuen Variante aufmerksam gemacht. Anfang November habe sie in ihrer Praxis in Pretoria Patientinnen und Patienten mit ungewöhnlichen Symptomen behandelt. Dadurch sei sie auf die Möglichkeit einer neuen Variante gekommen. „Die Patienten klagen meist über einen schmerzenden Körper und Müdigkeit, extreme Müdigkeit, und wir sehen es bei der jüngeren Generation, nicht bei den älteren Menschen“, sagte sie.

Ältere Menschen könnten deutlich härter von Omikron getroffen werden

Ein sechsjähriges Kind habe einen sehr hohen Pulsschlag gehabt. Keiner litt unter einem Geschmacks- oder Geruchsverlust, berichtete Coetzee. Am 18. November habe sie die Behörden informiert, nachdem vier Familien positiv auf Covid-19 getestet wurden und völlig erschöpft gewesen waren. Es handele sich nicht um Patienten, die direkt in ein Krankenhaus eingeliefert würden, sagte Coetzee.

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Dem „Telegraph“ sagte sie, man müsse sich aber Sorgen machen, dass die neue Variante ältere Menschen, die zusätzlich an Diabetes oder Herzkrankheiten litten, viel härter treffen könnte. In Südafrika sind nur etwa 6 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt.

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Die zuerst in Südafrika und Botsuana nachgewiesene Variante B.1.1.529 wurde am Freitag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „besorgniserregend“ eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte.

Welche genauen Auswirkungen die neue Variante hat, steht allerdings noch nicht fest.

Omikron-Variante auch in Europa entdeckt

In München wurden nach Angaben des zuständigen Max-von-Pettenkofer-Instituts zwei Fälle der neuen Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen. Die beiden Reisenden seien am 24. November mit einem Flug aus Südafrika eingetroffen, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Samstag. Nach Angaben des Institutsleiters und Virologen Oliver Keppler steht eine Genomsequenzierung noch aus. Aber es sei „zweifelsfrei bewiesen, dass es sich um diese Variante handelt“.

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Auch in Großbritannien wurden zwei Corona-Fälle mit der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante entdeckt. In den englischen Städten Nottingham und Brentwood sei jeweils ein Fall festgestellt worden, teilte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Samstag mit. Beide Fälle sollen miteinander in Verbindung stehen und auf Reisen in den Süden Afrikas zurückzuführen sein.

Ein Labor in Italien wies bei einer Genomsequenzierung die Omikron-Variante des Coronavirus ebenfalls nach. Die Probe werde für eine weitere Bestätigung untersucht, um die Abstammung definitiv B.1.1.529 zuzuweisen, teilte das Oberste Gesundheitsinstitut (ISS) am Samstagabend in Rom mit.

RND mit dpa

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