Überlastete Kliniken: Zahlreiche Patienten von OP-Verschiebungen betroffen

Eine Intensivschwester betreut einen Patienten in einem der Behandlungszimmer der Intensivstation in der Universitätsmedizin Rostock.

Eine Intensivschwester betreut einen Patienten in einem der Behandlungszimmer der Intensivstation in der Universitätsmedizin Rostock.

Berlin. Angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen hat die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) vor vermehrten Verschiebungen von planbaren Operationen gewarnt. Zwar könnten nach wie vor alle Notfälle versorgt und dringliche Operationen weiterhin durchgeführt werden, sagte Hans-Joachim Meyer, Generalsekretär der DGCH und Präsident des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen (BDC), am Donnerstag in Berlin. „Was sich jetzt aber wieder eingestellt hat, ist eine Verschiebung der sogenannten planbaren Eingriffe aufgrund der Auslastung der Intensivstation bei fehlendem Pflegepersonal.“

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Einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft zufolge müssen bundesweit bereits drei Viertel aller Krankenhäuser planbare Operationen verschieben. Vor allem Anästhesisten und Anästhesistinnen und das Anästhesie-Pflegepersonal, die sonst bei Operationen geholfen hätten, müssten nun auf den Intensivstationen aushelfen, sagte der Vizepräsident der DGCH, Michael Ehrenfeld. „Das sind die naheliegend bestqualifiziertesten Kräfte zum Betreiben von improvisierten zusätzlichen Intensivbetten“.

Zunehmend Menschen mit Krebserkrankung betroffen

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Die angespannte Lage in den Kliniken wird auch für viele Krebskranke zunehmend zum Problem. Die Durchführung bereits geplanter Operationen werde „von Tag zu Tag schwieriger, weil die Intensivstation zunehmend mit Corona-Patienten belegt ist, auch durch Zuverlegung aus anderen Städten oder anderen Bundesländern“, sagte Hauke Lang, Präsident der DGCH und Chirurg an der Uniklinik Mainz, mit Blick auf die Situation in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. „Ich befürchte, dass wir in den nächsten Tagen zumindest auch zu Verschiebungen von Tumor-Operationen übergehen müssen und dass wir andere Operationen mit nicht ganz so hoher Dringlichkeit auch weiter verschieben müssen.“ Generell gelte: „Je weiter wir eine Tumor-Operation nach hinten schieben, umso ungünstiger wird die Prognose insgesamt. Da haben wir wenig Spielraum.“

RND/dpa

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