Langzeitfolgen: Nur zwölf Prozent der Corona-Patienten nach zwei Monaten symptomfrei
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Auch gut zwei Monate nach einer überstandenen Infektion weisen Corona-Patienten Folgen der Erkrankung auf, zeigt eine Studie aus Italien.
© Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Nach der offiziellen Genesung im Nachgang einer Covid-19-Infektion ist die Krankheit in vielen Fällen noch lange nicht überstanden. Darauf macht eine am Donnerstag in der Fachzeitschrift “Jama Network” erschienene Studie aufmerksam, die die Langzeitfolgen von 143 Patienten aus Italien in den Blick genommen hat – mit schockierenden Ergebnissen.
Müdigkeit und Atemnot: Lange Liste an Spätfolgen
Demnach leidet ein hoher Anteil der Personen auch 60 Tage nach von offizieller Seite bestätiger Genesung an für Covid-19 typischen Symptomen. Ein Großteil berichtete von Müdigkeit (53,1 Prozent), Atemnot (43,4 Prozent), Gelenkschmerzen (27,3 Prozent) und Brustschmerzen (21,7 Prozent). Die Liste an Langzeitfolgen umfasst 13 weitere Symptome, darunter Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Durchfall. Von den 143 Probanden, die allesamt wegen ihrer Infektion im Krankenhaus behandelt wurden, wiesen nur 18 nach 60 Tagen keine Symptome mehr auf. Knapp 44 Prozent der Studienteilnehmer beklagten sich über eine schlechtere Lebensqualität nach einer überstandenen Infektion. Doch keiner der genesenen Corona-Patienten wies noch Fieber oder andere Symptome einer akuten Erkrankung auf.
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Mehr als die Hälfte der Corona-Patienten weisen nach Genesung drei Symptome oder mehr auf
Insgesamt zeigt die Studie, dass 87,4 Prozent der genesenen Corona-Patienten mindestens ein Symptom davontragen. Mehr als die Hälfte hatte drei Symptome oder mehr (55 Prozent) und knapp ein Drittel (32 Prozent) wies gut zwei Monate nach einer überstandenen Infektion zwei Syptome auf.
Jedoch betonen die Studienautoren, dass keine möglichen Symptome vor der Covid-19-Erkrankung erhoben wurden und die Studie keine Auskunft über die Schwere der Symptome gibt. Zudem war die Gruppe an Probanden recht klein und es gab keine Kontrollgruppe von Patienten, die aus anderen Gründen aus dem Krankenhaus entlassen wurden. “Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie [Lungenentzündung, die im Krankenhaus erworben wurde, Anm. d. Red.] können auch anhaltende Symptome haben, was vermuten lässt, dass diese Funde nicht unbedingt ausschließlich auf Covid-19 zurückzuführen sind”, heißt es in der Studie.