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Labor­verband: Erstmals mehr als eine Million positive PCR-Tests in einer Woche

Im Labor LADR in Geesthacht werden Abstriche mit PCR-Tests auf Corona untersucht.

In einem Labor werden Abstriche mit PCR-Tests auf Corona untersucht.

In Deutschland gab es in der vergangenen Woche mehr als eine Million positive PCR-Tests. Das teilte der Labor­verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mit. Insgesamt habe es 1.002.149 positive PCR-Tests gegeben. In der Vorwoche waren noch rund 758.000 PCR-Tests positiv. Etwa 90 Prozent aller Labore gehören zum ALM-Verband.

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Wie der ALM-Vorsitzende Michael Müller erklärte, seien 41,1 Prozent der untersuchten PCR-Tests positiv gewesen. In der vorangegangenen Woche waren es 32,6 Prozent, davor 24,9 Prozent.

Labore: „Wir sind am Limit“

Laut Müller liege die Auslastung der Labore weiterhin bei 95 Prozent. Die Kapazität von 2,55 Millionen PCR-Tests übersteige noch immer den Testbedarf. Die Labore hätten aber eigen­verantwortlich die Kapazitäten ausgeweitet. In der nächsten Woche sei die Kapazität noch „um ein paar Prozent steigerbar“, so Müller. Er rechnet allein in dieser Woche mit einer Kapazität von 2,657 Millionen Tests. Die Test­kapazitäten der fachärztlichen Labore würden den medizinischen Bedarf weiterhin abdecken.

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PCR-Kapazitäten können jedoch nicht weiter in großem Maßstab ausgebaut werden, so Nina Beikert aus dem ALM-Vorstand. Zwar gebe es die nötige Ausstattung. „Der Markt für qualifiziertes Fach­personal ist aber einfach leer.“ Das Personal stehe unter einer großen Belastung und müsse auch in Quarantäne, wenn sie eine Kontakt­person sind.

Wenn Politiker auf Landes- und Bundes­ebene den Ausbau fordern, will Müller wissen, zu welchem Zweck wie viele Kapazitäten in welchem Zeitraum benötigt werden. Außerdem müsse man klären, was bei einem Rückgang der Testnachfrage mit den ausgebauten Kapazitäten passieren solle. Bereits vor zwei Wochen hatte Müller gegenüber dem RND Gespräche gefordert, als Rufe aus der Politik nach einem Ausbau der PCR-Kapazitäten laut wurden. Was ist seitdem passiert? „Inzwischen gab es noch keine direkten Gespräche“, sagte Müller auf Nachfrage des Redaktions­Netzwerks Deutschland (RND).

Unklar sei zudem, wie mit den Test­kapazitäten im Frühling und Sommer umgegangen werden soll, wenn das Infektionsgeschehen abflaut und die Testnachfrage wieder sinkt. Ob und in welchem Umfang die enormen Test­kapazitäten bis zum nächsten Herbst und Winter aufrecht­erhalten werden, müsse ebenso wie die Finanzierung geklärt werden, so Müller auf RND-Nachfrage.

Mit mehr Tests raus aus der Pandemie?

Würden mehr Tests etwas bringen? Durch breit angelegte Tests würden zwar viele Infektionen auffallen. Doch Müller verwies auf Studien, wonach das Infektions­geschehen „vom Testen allein nicht beeinflusst werden kann“. Von Massentests hält Müller daher nichts. Man müsse anlassbezogen testen. „Wir können die Pandemie nicht wegtesten.“

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Bei der Sequenzierung der PCR-Tests wird derzeit auf die Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 geprüft. Allerdings seien bisher nur bei wenigen Prozent der Fälle die neue BA.2-Variante festgestellt worden.

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