So viel Geld geben Frauen für die Periode aus

Hygiene-Produkte wie Tampons sollen durch eine Umsatzsteuerermäßigung günstiger werden.

Hygiene-Produkte wie Tampons sollen durch eine Umsatzsteuerermäßigung günstiger werden.

Hannover. Ob Tampons, Binden oder Slipeinlagen: Über Jahrzehnte hinweg hat die durchschnittliche Frau einen hohen Verbrauch an Hygieneartikeln. Neben körperlichen Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen belastet die Periode dabei auch den Geldbeutel. Doch wie viel kostet die Regel eigentlich?

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Laut der britischen „Huffington Post“ gibt eine Frau im Laufe ihres Lebens etwa 18.450 Pfund, umgerechnet also 20.700 Euro, für die Periode aus. Für die Studie wurden 2134 Frauen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren befragt. Das meiste Geld geben die Frauen vor allem für Binden (31 Prozent) und Tampons (24 Prozent) aus. Die Menstruationstasse machte einen Anteil von 6 Prozent aus. Neben den Hygieneartikeln kauften die Befragten auch neue Unterwäsche, Schmerzmittel und Schokolade. Die jährlichen Ausgaben belaufen sich der Umfrage zufolge auf rund 550 Euro. Alle Frauen gaben an, dass Damenhygieneprodukte weniger kosten sollen.

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Finanzminister will Steuern auf Damenhygieneprodukte senken

Auch in Deutschland sind Kosten für die Menstruation ein strittiges Thema. Auf Hygieneartikel für Frauen fallen immer noch 19 Prozent Mehrwertsteuer an – dabei sollen wichtige Güter des täglichen Bedarfs eigentlich mit dem reduzierten Satz von 7 Prozent besteuert werden. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz ist für wichtige Güter des täglichen Bedarfs vorgesehen. Auch in anderen europäischen Ländern wie Italien, Österreich, Ungarn oder Dänemark werden die Hygieneprodukte mit hohen Steuersätzen von bis zu 27 Prozent versteuert.

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Mehr als 180.000 Menschen hatten daher in den vergangenen Jahren eine Petition zur „Tampon Tax“ im Internet unter dem Motto „Die Periode ist kein Luxus“ unterschrieben. Die hohe Besteuerung von Tampons und Binden sei als „fiskalische Diskriminierung von Frauen“ verfassungswidrig, argumentieren Nanna-Josephine Roloff und Yasemin Kotra, die die Petition eingereicht haben.

Ein weiterer Kritikpunkt der Initiatorinnen: Im Hartz-IV-Regelsatz lag der Anteil für Gesundheitspflege wie Hygieneartikel 2018 bei 15 Euro sowohl für Männer als auch für Frauen. Frauen müssten von dem gleichen Geld aber zusätzlich noch Produkte für die Menstruation kaufen, kritisiert Roloff.

In Australien, Indien und Kanada etwa wurde die Steuer auf Monatshygieneartikel bereits abgeschafft. Bundesfinanzminister Olaf Scholz will die Besteuerung nun auch in Deutschland ändern. Es sei richtig, den ermäßigten Steuersatz anzuwenden, sagte Scholz der Deutschen Presse-Agentur. Das müsse jetzt auch zügig passieren. Die Änderung soll in den Entwurf des Jahressteuergesetzes eingefügt werden, über den der Bundestag aktuell berät und das am 1. Januar 2020 in Kraft treten soll.

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