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Ständig erkältet? So beugen Sie mit natürlichen Hausmitteln Infektanfälligkeit vor

Wer unter ständiger Infektanfälligkeit leidet, kann versuchen, sein Immunsystem mit natürlichen Heilmitteln zu stärken.

Wer unter ständiger Infektanfälligkeit leidet, kann versuchen, sein Immunsystem mit natürlichen Heilmitteln zu stärken.

Kaum ist der Sommer vorbei, startet die Erkältungssaison. In Pandemie-Zeiten ist das besonders unangenehm, wenn bei jedem Husten, Schnupfen oder Unwohlsein die Frage aufkommt, ob es nicht doch eine Infektion mit dem Coronavirus sein könnte.

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Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Sport sowie Stressvermeidung helfen dabei, dass unser Körper gesund bleibt und das Immunsystem weniger anfällig für Infekte ist. Dr. Franziska Rubin gibt Tipps, wie die Natur uns dabei unterstützen kann.

Die wichtigsten Fragen zur Infektanfälligkeit im Überblick

  • Wie lange dauert ein Infekt? Die Dauer ist je nach Infekt unterschiedlich; Krankheitsverläufe schleppen sich hin oder reihen sich aneinander.
  • Ist ein Infekt ansteckend? Der Betroffene ist meist mit dem jeweiligen Erreger ansteckend; die Infektanfälligkeit selbst überträgt sich nicht.
  • Ist ein Arztbesuch nötig? Sie können zur Abklärung einen Arzt aufsuchen.
  • Welche Komplikationen drohen? Es kann zu chronischer Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung, Müdigkeit, Leistungsabfall und depressiver Verstimmung kommen.
  • Wie kann man sich Linderung verschaffen? Das Immunsystem kann man mit Kaltwasseranwendungen trainieren, auch ein Besuch in der Sauna, Taigawurzel, Ginseng und vitaminreiche Ernährung können helfen.
  • Wie kann ich einem Infekt vorbeugen? Wichtig ist, das Immunsystem zu stärken und die Darmflora mit Probiotika zu versorgen. Sie sollten auch mögliche Impfungen wahrnehmen, zum Beispiel gegen Grippe oder Lungenentzündung, beziehungsweise Pneumokokken.
  • Darf ich mit einem Infekt zur Arbeit? Bei einem schwerem Infekt sollten Sie nicht arbeiten.
  • Darf ich Sport treiben? Während des Infekts ist Sport nicht zu empfehlen.

Wann herrscht eine Infektanfälligkeit vor?

Von einer Infektanfälligkeit kann man laut der Fachfrau übrigens schon sprechen, wenn man öfter als zwei-­ bis dreimal im Jahr eine Infektion bekommt oder Infekte einen überdurchschnittlich langen Verlauf nehmen. Der Grund ist einfach: Das Immunsystem ist nicht stark genug, den jeweiligen Erregern zu trotzen.

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Dr. med. Franziska Rubin ist Ärztin, Moderatorin, Medizinjournalistin und Bestsellerautorin mehrerer Bücher zu den Themen Gesundheit, Hausmittel und gesundes Kochen. Als TV-Moderatorin präsentierte sie 17 Jahre lang die Gesundheitssendung „Hauptsache Gesund“ des MDR.

Dr. med. Franziska Rubin ist Ärztin, Moderatorin, Medizinjournalistin und Bestsellerautorin mehrerer Bücher zu den Themen Gesundheit, Hausmittel und gesundes Kochen. Als TV-Moderatorin präsentierte sie 17 Jahre lang die Gesundheitssendung „Hauptsache Gesund“ des MDR.

Grundsätzlich helfen Bewegung und Entspannung, häufigen Infekten vorzubeugen. Bei körperlicher Belastung wird Adrenalin ausgeschüttet, das verschiedene Abwehrzellen anregt, sich schneller zu vermehren, erklärt Dr. Rubin. Auch bei Stress reagiert das Immunsystem auf ausgeschüttete Hormone. Auf das Stresshormon Cortisol reagieren die T-Lymphozyten, die unter anderem darauf spezialisiert sind, krank machende Erreger zu erkennen und abzutöten, empfindlich. Das kann gerade bei langfristiger Stressbelastung zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen.

So helfen Sie Ihrem Körper bei der Gesunderhaltung

Wenn Defekte des Immunsystems ausgeschlossen sind, bietet die Naturheilkunde viele Möglichkeiten, die Körperabwehr zu stärken, wie Dr. Rubin erklärt. Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Möglichkeiten:

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  • Ginseng ist eine allgemein stärkende Heilpflanze. Ein Ginsengpräparat kaufen Sie am besten in der Apotheke, dort sind die Mittel kontrolliert und effektiv dosiert.
  • Taigawurzel kann zur Vorbeugung von grippalen Infekten eingenommen werden. Extrakte daraus wirken leicht immunstimulierend. Es empfiehlt sich, eine Intervalltherapie zu machen, eine Woche lang Taigawurze-Dragees einnehmen, dann drei Wochen Pause.
  • Kaltreize führen bei regelmäßiger Anwendung zu einer Minderung von Erregungsreaktionen (vom Sympathikus ausgelöste Stressantworten). Verminderter Stress bedeutet gleichzeitig eine gesteigerte Infektabwehr. Gut geeignet sind Wassertreten, Knie­ und Schenkelgüsse sowie Wechselduschen. Versuchen Sie, täglich eine dieser Anwendungen in Ihren Tagesablauf einzubauen. Im Winterhalbjahr können Sie im Freien auch Tau­- beziehungsweise Schneetreten betreiben.
  • Ashwagandha ist für diejenigen geeignet, die unter lang anhaltendem Stress stehen. Sie ist eine alte Heilpflanze aus dem Ayurveda und wird auch Schlafbeere oder Indischer Ginseng genannt. Ashwagandha gehört zu den Pflanzen, die dem Körper helfen, besser mit Stress umzugehen, den sogenannten Adaptogenen. Eine allgemeine Dosierempfehlung liegt bei etwa 3 bis 6 g Trockenwurzel oder 300 bis 600 mg des Extrakts täglich. Es ist in der Apotheke oder im Reformhaus als Pulver oder Kapselform erhältlich.
  • Sonnenhut (Echinacea­) kann bei wiederkehrenden Atemwegsinfekten zum Einsatz kommen. Er senkt mit seiner immunstimulierenden Wirkung das Risiko einer Wiedererkrankung. Zur Vorbeugung von Atemwegsinfekten wird zweimal jährlich eine 14-tägige Kur mit Echinacea­-Urtinktur empfohlen.
  • Influenzinum C30 ist eine weitere Möglichkeit, grippalen Infekten vorzubeugen. Dazu sollten Sie zwei bis drei Wochen bevor die Erkältungssaison beginnt (etwa Mitte September) einmal täglich fünf Globuli einnehmen.
  • Propolis ist auch als Bienenantibiotikum bekannt. Dabei handelt es sich um das Kittharz im Bienenstock. Es ermöglicht, dass so viele Bienen auf engstem Raum leben können, ohne sich mit Viren oder Pilzen anzustecken. Als Kur über drei Wochen morgens mit etwas Honig (schmeckt sonst sehr eigenwillig) einnehmen. Die antibiotische Wirkung macht vielen Erregern schnell den Garaus und das Immunsystem wird zusätzlich gestärkt.

Die richtige Ernährung hilft dem Immunsystem

Gesundheit beginnt im Darm, denn dort sind 70 bis 80 Prozent der Zellen unseres Immunsystems angesiedelt. Die wichtigste Aufgabe übernimmt hier die Darmflora, auch Mikrobiom genannt.

Über die Ernährung können Sie die Darmflora positiv beeinflussen. Essen Sie daher regelmäßig Probiotika. Diese kleinen Mikroorganismen finden sich natürlicherweise in milchsauren Lebensmitteln. Dazu zählen alle fermentierten Gemüse wie frisches Sauerkraut, Sauerkrautsaft, Kimchi oder anderweitig milchsauer vergorenes Gemüse sowie Kombucha (fermentierter Tee). Weiterhin finden sich diese nützlichen Mikroorganismen in Joghurt, Kefir und Buttermilch. Auch einige Käsesorten wie Mozzarella, Gouda, Gruyère und Parmesan enthalten Probiotika.

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Essen Sie ebenfalls regelmäßig Präbiotika. Das sind keine Mikroorganismen, sondern nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, also Ballaststoffe, die vor allem Inulin und Oligofruktose enthalten, wie Dr. Rubin erklärt. Bifido­- und Milchsäurebakterien zersetzen die unverdaulichen Ballaststoffe und vermehren sich dabei. Ihre Gegenspieler, krank machende Bakterienstämme wie etwa bestimmte Arten von E. coli, werden so in Schach gehalten. Reich an diesen Präbiotika sind Chicorée, Schwarzwurzeln, Topinambur, Artischocken, Pastinaken, Porree oder Zwiebeln.

Natürlich sollten auch Gemüse und Obst auf dem Ernährungsplan nicht fehlen. Sie versorgen uns mit reichlich Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Vor allem gelbes, orangefarbenes, rotes und tiefgrünes Gemüse sowie Obst, die reich an Vitalstoffen und Beta­carotin sind, regen die Produktion der weißen Blutkörperchen in unserem Körper an und helfen so bei der Abwehr von Krankheitserregern.

Auch Zink und Selen stärken die Immunabwehr. Zink bremst die Vermehrung von Viren und kann durch Vollkornbrot, Haferflocken, Hülsenfrüchte und Nüsse zugeführt werden. Auch Selen braucht der Körper, um sich vor Zellschädigungen zu schützen. Selen ist insbesondere in Kohl, Zwiebeln, Nüssen und Hülsenfrüchten enthalten. Alternativ können Sie über einen begrenzten Zeitraum von drei Wochen zweimal im Jahr eine Immunkur machen, in der Sie Selen und Zink als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Die Expertin warnt: Aber keine Dauereinnahme, das schadet eher!

Ursachen und Symptome: Wie kommt es zu Infektanfälligkeit?

Eine Infektanfälligkeit kann sich in unterschiedlichen Bereichen zeigen, meist durch Atemwegsinfektionen, häufige Blasenentzündungen oder aber auch wiederkehrende Pilzinfektionen. Die Symptome hängen dabei vom jeweiligen Infekt ab.

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Ursachen einer Infektanfälligkeit sind Faktoren, die den Organismus als Ganzes schwächen und damit auch das Immunsystem beeinflussen. Die sind leider sehr zahlreich und daher schwer auszumachen. Es können chronische Erkrankungen wie Diabetes, chronische Entzündungen oder Mangelernährung im Alter sein. Auch der Alterungsprozess selbst geht mit einer Schwächung des Immunsystems einher, da unter anderem Blutstammzellen abnehmen – auch jene, die für die Abwehr von Erregern benötigt werden. Weiterhin kommen als Auslöser Unverträglichkeiten auf Nahrungsmittel, Allergien, Schadstoffbelastungen sowie die dauerhafte Einnahme von Medikamenten infrage, wie Dr. Rubin in ihrem Buch „Die besten Hausmittel“ schreibt.

„Die besten Hausmittel – Was wirklich hilft.“ von Franziska Rubin und Gudrun Strigin aus dem Becker Joest Volk Verlag umfasst 464 Seiten und kostet 29,95 Euro.

„Die besten Hausmittel – Was wirklich hilft.“ von Franziska Rubin und Gudrun Strigin aus dem Becker Joest Volk Verlag umfasst 464 Seiten und kostet 29,95 Euro.

Ganz entscheidende Faktoren sind Stress und unzureichender Schlaf. Gerade im Schlaf ist das Immunsystem besonders aktiv mit Reparatur- und Regenerationsaufgaben beschäftigt. Auch Nikotin und Alkohol im Übermaß sind nicht förderlich für die Abwehr. Bei manchen Menschen kann zudem eine genetische Veranlagung Ursache einer Infektanfälligkeit sein.

Abzugrenzen ist das von einer echten, erworbenen Immunschwäche, wie sie zum Beispiel bei AIDS oder diversen Tumorerkrankungen wie Leukämie auftritt. Bei dieser Immunschwäche kommt es zu einer reduzierten Leukozytenzahl und einem Mangel an Antikörpern.

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