Ü-80-Aufstand: Fast die Hälfte der geimpften Senioren brechen Corona-Regeln in England

Senioren sitzen auf einer Bank. In England haben, laut einer Befragung des britischen Amt für Statistik, viele der über 80-Jährigen mit bisher einer Impfdosis gegen die Kontaktbeschränkungen verstoßen.

Senioren sitzen auf einer Bank. In England haben, laut einer Befragung des britischen Amt für Statistik, viele der über 80-Jährigen mit bisher einer Impfdosis gegen die Kontaktbeschränkungen verstoßen.

England. Etwa zwei von fünf über 80-Jährigen in England, die ihre erste Corona-Schutzimpfung vor weniger als drei Wochen bekommen haben, gaben an sich mit jemandem außerhalb ihres Haushalts getroffen zu haben, der nicht zum Personal des Pflegediensts oder ihrer „support bubble“ gehört. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Office for National Statistics, dem britischen Statistikamt. Einige der Rentner brechen damit die seit dem 5. Januar geltenden Corona-Maßnahmen in England, da viele erst im Lockdown ihre Impfung erhalten haben. Dort ist es seitdem nicht erlaubt Familie oder Freunde zu treffen, die nicht dem eigenen Haushalt oder der „support bubble“ angehören. Mit Letzterem ist gemeint, wenn zwei Haushalte, aufgrund der Pandemie, als einer gelten dürfen – beispielsweise wenn jemand alleine lebt.

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Insgesamt gaben 67 Prozent der über 80-Jährigen an, die bisher mindestens eine Impfung bekommen haben, jemanden außerhalb des eigenen Haushalts in Innenräumen getroffen zu haben. Damit ist gemeint Personen im eigenen Haus zu empfangen oder andere Haushalte zu besuchen. Etwa die Hälfte gibt dies für ein Treffen im Freien an. Ein Drittel hat sich mit den Mitgliedern der eigenen „support bubble“ getroffen und etwa jeder Vierte sah sein Kind oder seine Kinder. Im Vergleich berichteten aber auch 20 Prozent der über 2000 Befragten, das Haus seit der Impfung gar nicht mehr verlassen zu haben.

Fast alle würden Andere auch zur Impfung ermutigen wollen

Fast die Hälfte der Rentner sagte aus, das Virus als großes oder erhebliches Risiko anzusehen, sofern sie nicht geimpft seien. Nach einer vollständigen Impfung, sähen sie die Gefahr durch das Coronavirus nur noch bei 5 Prozent. Jeder vierte Senior, der bisher eine Impfdosis erhalten hat, wäre aus medizinischen Gründern auch wieder bereit, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen. Bei denjenigen mit einer bereits vollständigen Impfung gab das sogar jeder Dritte an.

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Obwohl sich etwa bei vier von zehn der über 80-Jährigen Nebenwirkungen durch die Impfung zeigten, würde das 63 Prozent nicht von der zweiten Impfdosis abhalten. 35 Prozent gaben an, sich zumindest wahrscheinlich auch für die zweite Impfung zu entscheiden. Generell würden 96 Prozent der geimpften Senioren andere Menschen ebenfalls zum Piks ermutigen wollen.

Corona-Maßnahmen trotz Impfung einhalten: Wieso ist das wichtig?

Keiner der verfügbaren Impfstoffe schützt mit 100-prozentiger Sicherheit vor einer Infektion oder Übertragung des Virus. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit Covid-19 anzustecken, ist also geringer – doch es nicht unmöglich. Den Zulassungsstudien zufolge verringert sich die Erkrankungswahrscheinlichkeit in den ersten Monaten nach der Impfung von Biontech/Pfizer um 95 Prozent, nach einer Impfung von Moderna um 94,5 Prozent und nach der Impfung von Astrazeneca um etwa 70 Prozent. Beobachtet wurde dies bei Probanden mit einem mittleren Alter von Anfang 50. In den höheren Altersgruppen ist mit einer immer weiter abnehmenden Wirkung der Impfung zu rechnen. Wie lange ein Impfschutz anhält, ist laut Robert-Koch-Institut noch bei keinem der in Deutschland zugelassenen Corona-Impfstoffe bekannt.

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