RKI-Wochenbericht: Anteil von Omikron-Subtyp BA.2 wächst auf 62 Prozent an
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Laut dem RKI steigt die Anzahl der Fälle mit dem Omikron-Subtypen BA.2 weiter an.
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Berlin. Der noch leichter übertragbare Omikron-Subtyp BA.2 ist in Deutschland weiter rasch auf dem Vormarsch und mittlerweile für eine Vielzahl der Infektionen verantwortlich. Bis zum Ende der ersten Märzwoche ist der Anteil von BA.2 an einer Stichprobe auf etwa 62 Prozent gestiegen, heißt es im Corona-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagabend. In der Woche zuvor hatte der Wert noch bei etwa 50 Prozent gelegen.
Die leichtere Übertragbarkeit von BA.2, die Rücknahme kontaktreduzierender Maßnahmen und ein verändertes Verhalten der Bevölkerung seien mutmaßlich der Grund, warum die Zahl der übermittelten Infektionen in der letzten Woche erneut deutlich angestiegen sei, schreiben die Expertinnen und Experten. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg demnach in der Woche bis zum 13. März im Vergleich zur Vorwoche um 22 Prozent an, in allen Bundesländern bis auf Berlin waren teils deutlich steigende Fallzahlen zu verzeichnen.
Corona-Höchststand in Deutschland: Fast 300.000 Neuinfektionen
„Es herrscht weiterhin ein sehr hoher Infektionsdruck in der Bevölkerung“, heißt es in dem RKI-Bericht. „Der weitere Verlauf der Pandemie hängt davon ab, ob sich größere Teile der Bevölkerung weiterhin verantwortungsbewusst verhalten beziehungsweise in welchem Umfang mögliche infektionsrelevante Kontakte zunehmen.“
Bei der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland hatte es am Donnerstag einen neuen Höchststand von 294 931 gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz war auf einen Rekord von 1651,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen gestiegen, 278 Menschen waren binnen eines Tages mit Corona gestorben.
Angesichts der aktuellen Corona-Lage und den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie haben sich Bund und Länder am Donnerstag erneut beraten. Obwohl alle Bundesländer Bundeskanzler Olaf Scholz stark für seine Pläne kritisiert hatten, werden am 20. März wohl alle tiefgreifenden Maßnahmen fallen. So sieht es ein Gesetzesentwurf für das Infektionsschutzgesetz vor, über den der Bundestag am Freitag abstimmt.
Laut dem Entwurf können Ländern nur noch zusätzliche Schutzmaßnahmen erlassen, wenn sie „Hotspot-Regionen“ einrichten würden. „Er ist viel zu kompliziert, um schnell zu reagieren“, kritisiert Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von NRW. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann warf Scholz sogar vor einen „Bruch“ der Corona-Politik zwischen Bund und Ländern zu begehen.
RND/dpa/ch