Den eigenen Tod vor Augen – Vicky Krieps in „Mehr denn je“
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Die Distanz der anderen wächst: Vicky Krieps als todkranke Hélène in einer Szene des Films „Mehr denn je“ (Kinostart am 1. Dezember).
© Quelle: -/Pandora Film/dpa
Idiopathische Lungenfibrose: Eine seltene und unheilbare Erkrankung, die zum Erstickungstod führt. Nur eine riskante Lungentransplantation kann Rettung bringen. Mit dieser Diagnose sieht sich die junge Hélène (Vicky Krieps) konfrontiert.
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In ihrem Drama „Mehr denn je“ zeigt Regisseurin Emily Atef mit tiefgründigem Verständnis auf, was das bedeutet. Hélènes Leben verändert sich grundlegend. Nicht nur das eigene Empfinden wird durch den nahenden Tod umgekrempelt, sondern auch ihre Wahrnehmung durch die Außenwelt. Ein fröhliches Essen mit Freunden offenbart das Unvermögen, Todgeweihten angemessen zu begegnen: So zu tun, als ob nichts wäre, kann nicht gelingen.
Positive Phrasen helfen auch nicht. Und wenn Gesunde eine Einfühlung vortäuschen, spürt Hélène das. Ihrem geliebten Ehemann Mathieu (Gaspard Ulliel) gegenüber kann sie sich zwar öffnen, aber auch ihm gelingt es nicht, sich in ihre Position zu versetzen. Wie auch? Er will sie nicht verlieren. Also legt er alle Hoffnung in die Transplantation, der sie misstraut.
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All diese Fragestellungen können der Zuschauer und die Zuschauerin rational nachvollziehen. Auf der emotionalen Ebene ist der Film weniger eingängig, vor allem, als die Erkrankte nach Norwegen reist, um in der Natur bei dem selbst tödlich erkrankten Bent (Bjørn Floberg), den sie im Internet kennengelernt hat, Verständnis zu finden. Wie schnell Hélène es schafft, loszulassen, gibt dem Film dann eine etwas zu hoffnungsfrohe Wendung.
„Mehr denn je“, Regie: Emily Atef, mit Vicky Krieps, Gaspard Ulliel, Bjørn Floberg, 123 Minuten, FSK 12