Diese Queen ist der Hit: Elizabeth II. und die Popmusik
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Die Queen ist selbst im Rang eines Popstars: Königin Elizabeth II., hier bei ihrem Goldenen Thronjubiläum 2002, adelt wiederum zuweilen Musiker.
© Quelle: John Giles/PA Archive/dpa
Sie kam der Legende zufolge von einem Baum in Kenia herunter und war Königin des Empire. Und sie wurde tatsächlich im Musikzimmer des Buckingham Palace getauft. Klingt schon irgendwie nach Rock ‘n‘ Roll, obwohl der in ihrem Krönungsjahr 1952 noch gar nicht erfunden war. Außerdem war sie die einzige Königin, die je auf dem Cover einer Sex-Pistols-Single zu sehen war.
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Und damit hatte Queen Elizabeth II. auch ihren Hit. Zugegeben, einen üblen, doofen Hit – „God Save the Queen“ kam zum silbernen Thronjubiläum 1977 heraus: Antinationalhymne, Schockertext. Die Parade-Punks um Johnny Rotten sangen über Mighty Liz, sie sei „no human being“, und dass England „no future“ habe, was dann zum Ultraslogan des Punk wurde. Was die Besungene von dem Teil hielt? Not amused, klar. Die Queen-Quittung: Keiner von den Sex Pistols wurde je royal dekoriert.
Paul McCartney sang von Elizabeth als „pretty nice girl“
Die Beatles dagegen schon. Im Oktober 1965 erhielten sie ihre Member-of-British-Empire-Medaillen (John Lennon gab seine später zurück) und umwarben sie 1969 mit dem ersten versteckten Song (hidden track) der Rockgeschichte am Ende ihres Albums „Abbey Road“: „Her Majesty‘s“. Darin sang Paul McCartney über das „pretty nice girl“ und dass er Elizabeth „eines Tages zu der Seinen machen werde“. Diesem Ziel kam er 1997 ein Stück näher, als ihn die Königin in den Adelsstand erhob. Bis heute hat er‘s aber nicht geschafft, und er ist ja schließlich auch nicht „frei“ wie seine Elizabeth.
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Auch Cliff Richard, Elton John, Tom Jones, Rod Stewart, Barry Gibb (Bee Gees), Ray Davies (Kinks) und Mick Jagger wurden von Elizabeth gerittert (nicht aber der „böse“ Rolling Stone Keith Richard). Bono und Bob Geldof sind als Iren zwar nicht „Sir“-berechtigt, gehören aber auch zu Elizabeths Tafelrunde. Van Morrison ist UK-Ire aus Belfast und kam damit ganz problemlos zu Ritterehren. Nur David Bowie hat die Bardenwürde abgelehnt, und Eric Clapton, nun, der wartet und wartet ...
Die Queen hat den Rock ‘n‘ Roll erobert. Der vergibt selber Adelstitel, brachte Kings wie Elvis und Michael Jackson hervor. Die inzwischen gefühlt genauso lange wie Elizabeth regierende Popkönigin heißt Madonna, es gibt Ladys wie Gaga und es gab einen Prince, dessen Karriere in den letzten 15 Jahren vor seinem frühen Tod 2016 schwer an die von Charles erinnerte, Elizabeths Ältestem. Und dann gibt‘s noch die Band namens Queen, deren 1991 verstorbener Sänger Freddie Mercury sich auf der Bühne mit Krone und Hermelin schmückte.
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Smiths-Sänger und Pop-enfant-terrible Morrissey ist definitiv kein Royals-Fan. Im Song „The Queen Is Dead“ fantasierte er 1986 von Revolution und Galgenstrick, von „her very lowness with her head in a sling“. Disgusting!
Für Ed Sheeran ist Elizabeth dagegen schlicht „perfect“, und so will er ihr seinen vielleicht erfolgreichsten Schmachter am 5. Juni zum Ende der Jubiläumsfeierlichkeiten live widmen. Schon am Freitag singen bei der „Platinum Party“ am Buckingham Palace – unter anderem – George Ezra, Elbow, Queen (mit Mercury-Ersatz Adam Lambert), der ESC-Zweite Sam Ryder und Diana Ross, die erstmals seit 15 Jahren in Großbritannien auftritt.
Auf dem iPod von Barack Obama ist auch „Aquarius“ aus dem Musical „Hair“
Hat der Rock ‘n‘ Roll auch Elizabeth für sich gewonnen? Der iPod, den ihr Barack Obama im Jahr 2009 schenkte, enthält vornehmlich Broadway-Zeugs von „West Side Story“ bis „Cats“. Aber eben auch „Aquarius“ aus dem Hippie-Musical „Hair“. Vielleicht zieht sich Lizzie, die offiziell Fred Astaire, Vera Lynn und Howard Keels „O-klahoma!“ liebt, ja doch heimlich mal die Fransenjacke an – und hört dann Neil Youngs zum 60-jährigen Thronjubiläum vor zehn Jahren veröffentlichte Version von „God Save the Queen“.
Natürlich kein Pistols-Cover. Der kanadische Rock- ‘n‘-Royalist singt mit seiner hohen tänzelnden Stimme zu knurrenden Crazy-Horse-Gitarren brav die Nationalhymne. Der zufolge Gott die 96-Jährige „siegreich, glücklich und ruhmvoll“ erhalten möge.
Diesem Wunsch schließen wir uns an. Lang lebe die Königin! Oder, wie Chuck Berry sang: „Go, go, go, little Queenie!“
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