Gerade wurde der Maler Anselm Kiefer in Paris auf Einladung von Emmanuel Macron mit einer Soloschau seiner Werke geehrt. Jetzt sind einige seiner Bilder in einer Ausstellung im Schloss Derneburg zu sehen.
Derneburg.Historienmalerei hat wieder Konjunktur. Aber nicht als die prachtvolle Verherrlichung siegreicher Schlachten, als repräsentatives und großformatiges Wimmelbild, wie es vor allem im 19. Jahrhundert in Mode war. Stattdessen ist Historienmalerei zu einem künstlerischen Instrument geworden, um Geschichte kritisch zu reflektieren.
Im Zentrum dieser wieder stärker wahrgenommenen Kunstrichtung steht Anselm Kiefer. Der 76-jährige Maler wurde erst kürzlich, auf Einladung des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, mit einer gefeierten Soloschau seiner Werke in Paris geehrt. Kiefer zeigte im Grand Palais Ephémère auf 10.000 Quadratmetern 23 monumentale Werke mit ebenso monumentalen Themen. Dass Hermannsschlacht und Holocaust, Nationalsozialismus und bedeutungstriefende deutsche Mythen auch im kleinen Format ohne jedwede Verniedlichung und Verharmlosung ihren angemessenen Platz finden können, ist jetzt in einer beeindruckenden Ausstellung im Schloss Derneburg zu sehen.