Coronavirus: Hollywood fürchtet Milliardenverluste
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Das weltberühmte Hollywood-Schild.
© Quelle: picture alliance / robertharding
Los Angeles. Von abstürzenden Aktienkursen über gestrichene Flüge und Urlaube bis hin zur Schließung von Produktionsstätten in China: Das Coronavirus könnte die Welt in eine wirtschaftliche Krise schlittern lassen. Auch in Hollywood läuten die Alarmglocken. Es drohen Milliardenverluste.
Dreharbeiten wegen Corona gestoppt
Dreharbeiten wie die von „Mission: Impossible 7“ in Venedig mussten bereits gestoppt werden, die ersten Filmpremieren in China – ein riesiger Umsatzmarkt – wurden von den Studios abgesagt. Darunter ist Disneys 200 Millionen Dollar teurer Abenteuerfilm „Mulan“, Sonys „Bloodsport“ und der neue James Bond Film „No Time to Die“ (Deutsch: “Keine Zeit zu sterben”). Bei Letzterem wurde auch eine groß angelegte PR-Tour durch den asiatischen Raum abgeblasen.
Coronavirus beeinflusst Filmbranche: Filmstarts verschoben
Allein in China werden bereits jetzt Einnahmeverluste an den Kinokassen im zweistelligen Millionenbereich erwartet. Und das ist nur der Anfang. Gesundheitsexperten und Politiker raten als allgemeine Vorsichtsmaßnahme zum Schutz gegen das Virus unter anderem, Kinobesuche zu vermeiden. In Italien, wo die Anzahl der Infektionen auf knapp 1700 geschnellt ist, wurden Filmstarts wie „The Grudge“ oder „Onward“ bereits verschoben. Am Wochenende lief keine einzige große US-Produktion in den Kinos an.
Profitieren Netflix oder Disney+?
Offiziell will sich kein Hollywood-Studio offiziell zu der Krise äußern. Laut dem Branchenblatt „Variety“ wurden interne Krisenstäbe gebildet, die aus Mitgliedern der Abteilungen Marketing, Produktion und Finanzabteilungen bestehen. Neben der Minimierung von Verlusten durch Verschiebung von Filmterminen steht auch der Schutz von Mitarbeitern und Schauspielern ganz oben. Es gibt direkte Leitungen zur Weltgesundheitsorganisation WHO und dem US-Zentrum zur Seuchenkontrolle und -prävention (CDC). Ein Insider: „In besonders von Coronavirus betroffenen Gebieten sollen die Mitarbeiter angewiesen werden, von Zuhause oder dem Hotel zu arbeiten. Dazu soll die benötigte Technologie und Geräte zur Verfügung gestellt werden.“
Studiobosse befürchten, dass eine Pandemie weitere große Filmmärkte wie Südkorea oder Europa längerfristig treffen und zu Einbußen in Milliardenhöhe führen wird. Der Insider: „Sie sind machtlos und können nur abwarten, wie sich die Lage entwickelt.“
Die Kehrseite der Medaille: Die Streaming Service Anbieter wie Netflix oder Disney+ können sich auf Zuschauerzuwachs freuen, wenn weltweit Menschen mehr Zuhause bleiben und auf Kinobesuche verzichten.
RND/sin