Vorsichtiger Neustart: Das Theater an der Glocksee fährt als wohl erste Bühne des Landes den Spielbetrieb wieder hoch. In „Connection“ spielt eine Schauspielerin für einen Besucher. Ein Monolog ist das Stück dennoch nicht.
Hannover. Dass eine Ankündigung nicht gleich zur Verordnung wird, muss nicht viel heißen in diesen unübersichtlichen Tagen. Anfang des Monats hatte Kulturminister Björn Thümler im Interview gesagt, dass die Theater des Landes ab dieser Woche wieder öffnen können. Im bald darauf verkündeten offiziellen niedersächsischen Plan zur Lockerung der Corona-Beschränkungen war davon zwar keine Rede mehr, aber die Macher vom Theater an der Glocksee konnte das nicht mehr stoppen: Gleich am Montag präsentierten sie die wohl erste Premiere in der neuen Realität.
Nach Wochen der Bühnenabstinenz, in denen auch das Glocksee-Theater sein Publikum mit einem Internetprogramm bei Laune zu halten suchte, war der Hunger nach echten Aufführungen erkennbar groß: Die 33 geplanten Aufführungen von „Connection“ waren binnen 24 Stunden ausverkauft. Allerdings gab es auch nicht viele Karten zu vergeben – pro Vorstellung ist nur ein Zuschauer zugelassen, der sich die Bühne mit einer Schauspielerin teilt. Auch dieses Verhältnis ist eine Anregung des Kulturministers, der dazu aufrief, Eins-zu-eins-Formate für die Bühne zu entwickeln, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten.