Der Liedermacher Herman van Veen wurde Anfang der Siebzigerjahre von Alfred Biolek entdeckt: Jetzt kommt der heute 77-Jährige auf seiner „Mit dem Wissen von jetzt“-Tour für drei Konzerte nach Hannover. Im Interview erzählt der Niederländer von prägenden Erinnerungen, seiner besonderen Beziehung zu Deutschland - und von Elefanten auf dem Handteller.
Hannover. Gute Erinnerungen zu haben, sagt er, sei ein großes Glück. Er rührt in seinem Cappuccino, schaut aus dem Fenster des leeren Hotelrestaurants und erzählt von Spaziergängen mit Kindern und Enkeln. Aber er erzählt auch davon, dass in ihm immer noch der neugierige Junge von damals stecke. Man dürfe sich nicht nur erinnern, sagt er, man müsse auch in der Gegenwart leben. Sonst „tut sich nichts mehr“. Er nimmt einen Schluck. Die Sonne blinzelt zwischen den Vorhängen hindurch.
Eigentlich wollte Herman van Veen 2020 seinen 75. Geburtstag auf und mit der Tour feiern, auf der er sich gerade befindet. Aber Corona hat alles durcheinandergeworfen. Jetzt ist van Veen gerade 77 geworden und wird bis Anfang 2023 auf deutschen Bühnen stehen, es geht kreuz und quer durch die Republik, Ende April ist er für drei Tage in Hannover. An diesem Tag sitzt er mit dem Cappuccino, den er „sehr heiß“ bestellt hat, im Hotel in Bremen, schaut in den Bürgerpark hinaus und hat ausgerechnet, dass er zum 66. Mal in der Stadt ist.