„Herr Bachmann und seine Klasse“: Altrevoluzzer im Unterricht
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Inmitten seiner Schüler: Dieter Bachmann in einer Szene des Films „Herr Bachmann und seine Klasse“.
© Quelle: -/Madonnen Film/dpa
Wenn Herr Bachmann seiner Arbeit nachgeht, ziert eine Strickmütze seinen Kopf. Als wir ihn erstmals im Klassenzimmer sehen, trägt er dazu noch ein AC/DC-Shirt. Wie sich bald zeigt, passt beides gut zum pädagogischen Konzept des 64-jährigen Altrevoluzzers: Sein Unterrichtsstil ist unkonventionell, Musik ein wichtiger Bestandteil. Etliche Instrumente im Raum laden jederzeit zum Jammen ein.
Der Lehrer nutzt Musik als integratives Element. Die meisten Schülerinnen und Schüler seiner 6b einer Gesamtschule im nordhessischen Stadtallendorf haben einen Migrationshintergrund. In ihren Familien wird Türkisch, Russisch, Arabisch, Bulgarisch oder Italienisch gesprochen.
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Regisseurin Maria Speth begleitete Dieter Bachmann und seine Klasse ein Schuljahr lang. Speth verlegt sich aufs reine Beobachten. So wird man Zeuge, wie der Lehrer für eine ungezwungene Atmosphäre sorgt, neben Wissen auch Werte wie Respekt und Solidarität vermittelt, wie er Konflikte managt, den Schülern aber auch Grenzen zieht und sie provoziert – und somit zum Nachdenken über sich selbst anregt. Dahinter steht ehrliches Interesse an seinen Schützlingen.
Auch die lernt man mit ihren Persönlichkeiten, Temperamenten und ethnischen Hintergründen im Laufe des Films immer besser kennen. Sie wachsen einem geradezu ans Herz. So fällt am Ende der Abschied von der 6b nicht eben leicht. Und das trotz der enormen Lauflänge des auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichneten Films.
„Herr Bachmann und seine Klasse“, Regie: Maria Speth, 217 Minuten, FSK 0.