Sido begeistert am Sonntagabend 5000 Fans auf der Gilde Parkbühne. Sein neue Sound „geht hart aufs Ohr“, findet unser Kritiker.
Hannover. Vom Aufreger zum Dauerbrenner, vom Provokateur zum Grandseigneur: Das gab es schon oft im Hip-Hop, aber in Deutschland personifiziert diese Zähmung niemand so sehr wie Sido. Vor einer Generation fing der Aggro-Berliner mit dem Rappen an, jetzt gab er auf der ausverkauften Gilde Parkbühne eine Art Karriererückblick von den alten Straßenhymnen zu heutigen Features mit Popmusikern, und den Charthits dazwischen. 5000 Fans sind gekommen.
Mit „Fuffies im Club“ geht es los, ein Kopfnicker-Beat mit ein paar sexistischen Lines. „Ackan“ beschreibt die Arbeitermentalität, „aus’m MV in die Welt raus“ ging Sido damals, schnell gehen alle Hände hoch. „Jetzt weiß ich wieder, warum ich das so vermisst habe“, sagt er, die Tour wurde 2020, wie so viele, unterbrochen. Nun verkürzen der Rapper und sein DJ Desue viele Songs auf die prägnantesten Passagen: Um 22 Uhr muss dieses Konzert alles geliefert haben. Zwischen den Songs scherzt Sido nur kurz mit den Fans.