Ein Solo des Schmerzes: Yotam Peled zeigt in der Eisfabrik im Rahmen der „Tanz-Offensive“ eine tänzerische Studie zum Thema Migräne.
Hannover.Diese Krankheit lastet schwer auf einem. Migräne ist unberechenbar, sie kommt, wann sie will und sie macht viel mit einem – unter anderem, dass man sich keinesfalls mehr als nötig bewegen möchte. Migräne zum Thema eines Tanzsolos zu machen, ist ein Wagnis, denn diese Krankheit und Tanz passen einfach nicht zusammen. Der Choreograf und Tänzer Yotam Peled hat sich auf dieses Wagnis eingelassen; er präsentiert sein 50-minütiges Solo „Migrena 2 x 2“ im Rahmen der Tanzoffensive auf der Bühne der Commedia Futura in der Eisfabrik.
Es ist ein intensiver, artistischer und verstörender Tanzabend, in dessen Zentrum der Schmerz steht. Yotam Peled tanzt mit Hantelgewichten, wie man sie aus dem Fitnessstudio kennt, er legt sich auf sie und er legt sie auf sich. So zeigt er den Druck, den manche fühlen, die Migräne kennen. Auch das merkwürdig flimmernde Licht, das mit Migräne einhergeht, findet sich in der Performance: als Reflektion auf der Alu-Folie im Hintergrund und – übersetzt in Klang – als Rauschen und Sirren, Bohren und Hämmern aus den Lautsprechern.