Krisenstimmung nach Absage der Leipziger Buchmesse: “Die Stadt wird leer”

Ein Schild “Kein Eingang” steht in einer Drehtür der Messe in Leipzig.

Ein Schild “Kein Eingang” steht in einer Drehtür der Messe in Leipzig.

Wegen des Coronavirus wurde in Leipzig die Buchmesse abgesagt. Das sorgt für Bestürzung nicht nur in der Buchbranche: Wie die “Leipziger Volkszeitung” (LVZ) berichtet, kämpfen auch die Hoteliers mit massenhaft Absagen. Krisensitzungen werden demnach bereits abgehalten.

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Viele Häuser dürften demnach Mitte März ziemlich leer bleiben, da sie zu 80 Prozent mit Buchmesse-Ausstellern oder -Teilnehmern belegt sein sollten. “Eine mittlere Katastrophe”, sagt Holm Retsch vom Hotel- und Gaststättenverband Dehoga der Zeitung.

Gäste wollen nach Buchmesse-Absage Hotels stornieren

“Die Leute rufen an oder schicken Mails, dass sie stornieren wollen. Wir werden drastisch an Belegung verlieren, das tut weh”, berichtet Axel Hüpkes, Direktor des NH-Hotels an der Leipziger Messe, der LVZ. Der Ausfall des mehrere Tausend Euro umfassenden geplanten Umsatzes sei nicht leicht wegzustecken. Deshalb müsse man jetzt die Stornofristen in den Buchungsverträgen genau prüfen. Wer keine Stornierungsoption gebucht hat, muss seinen Vertrag erfüllen, sprich das Zimmer bezahlen.

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Michael Lehmann, Direktor des Seaside Park-Hotels, kann die Absage der Buchmesse verstehen und ist trotzdem enttäuscht. “Leipzig wird leer”, sagt er der LVZ. Der Rückgang des Reisegeschäfts aufgrund des Coronavirus sei schon seit vier bis sechs Wochen zu spüren.

Buchmesse-Direktor: “Großer Kulturverlust”

Während die Hotel- und Reisebranche in Leipzig an dem verlorenen Umsatz verzweifelt, ist auch der Kulturbereich alles andere als glücklich über die Absage der Buchmesse. “Es ist ein großer Kulturverlust”, sagt Buchmesse-Direktor Oliver Zille in einem Interview mit der LVZ. “Der Austausch fehlt, die Inspiration fehlt, die gesellschaftliche Debatte am Ort Leipzig fehlt. Hier wäre zum richtigen Zeitpunkt der richtige Ort gewesen, deutsche Politik, europäische Politik, Bildungspolitik, Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, der Demokratiefähigkeit und des Demokratieerhalts zu diskutieren. Das ist für mich der größte Verlust.”

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RND/hsc

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