Neben dem Lärmschutzwall ist Wunderland: Florian Werner hat eine Liebeserklärung an die Raststätte geschrieben. Recherchiert hat er in Garbsen Nord. Denn hier ist die „Herzgegend“ von Deutschland.
Garbsen. Garbsen also. Garbsen Nord. Nicht Wülferode Ost, nicht Grundbergsee Süd, nicht Allertal West. Etwa vierhundertfünfzig Autobahnraststätten gibt es in Deutschland, und Sachbuchautor Florian Werner hat sich als Rechercheobjekt ausgerechnet Garbsen Nord ausgesucht.
Warum überhaupt ein Buch über Raststätten? "In einer bekennenden Autofahrernation wie Deutschland sind sie vielleicht die wichtigsten Bauwerke überhaupt", schreibt Werner, der gern erzählende Sachbücher verfasst. Eines seiner jüngsten Bücher ist "Zur Welt kommen. Elternschaft als philosophisches Abenteuer", das er zusammen mit seiner Frau, der fernsehbekannten Philosophin Svenja Flaßpöhler, herausgegeben hat. Raststätten reizen ihn, er nennt sie "Knotenpunkte deutscher Zeitgeschichte" und "Inbegriff bundesrepublikanischer Durchschnittlichkeit". Der Besuch einer Autobahnraststätte, so die Hoffnung des Autors, könne etwas verraten "über die Kultur, Mentalität und Geschichte dieses Landes und seiner Bewohner." Fasziniert habe ihn "diese vollkommene Abwesenheit von allem, was man gemeinhin unter sehenswürdig oder schön versteht."