Intelligenter Quatsch mit Wanderbühne: Auf dem Gelände des Hermannshofs am Deister wird „Der Molière von Völksen“ gespielt. Das Premierenpublikum sah bestes „Völkstheater“.
Hannover.Der Blick reicht weit vom Hermannshof in Völksen: über den Deister, über Wälder und Wiesen. Hier können Menschen flanieren und Gedanken in die Irre gehen. Man kann sich aber auch irre aufregen. „Dieses Verkloppen auf der Bühne – für ein paar Hansel aus Völksen“, flucht der waidwunde Menschenfeind auf seiner fahrbaren Bretterbühne. Er hat mal kurz die Nase voll von diesem „Molière aus Völksen“. Und ist damit alleine. Denn das Premierenpublikum ist schon verzückt.
Es ist der Moment, aus dem aus gehobenem Blödsinn und intelligentem Quatsch Volkstheater im besten Sinne wird, leicht und lustig, witzig und gewitzt. Beziehungsweise: Völkstheater. Denn an kaum einem anderen Ort als an diesem Anwesen mit seinem großzügigen Park wäre dieses Sommertheater denkbar: eine Molière-Mixtur in Stationen mit einer fahr- und ausklappbaren Bühne (Bühnenbildner: Ken Chinea) als Trecker-Anhänger und ausgehungerten Spielenden in Hanna Peters Kostümen historisierender Popmoderne.