Marc Albrecht hat zum ersten Mal die NDR Radiophilharmonie dirigiert. Das späte Debüt in seiner Heimatstadt wurde für den Dirigenten und das Orchester ein großer Erfolg.
Hannover. Marc Albrecht ist in Hannover aufgewachsen, sein Vater war fast drei Jahrzehnte Generalmusikdirektor an der Staatsoper. Er selbst war zuletzt Orchesterchef in Amsterdam – und kehrt nun für ein Gastspiel in seine Heimatstadt zurück: Bei der NDR Radiophilharmonie hat der Dirigent nun sein spätes Debüt gegeben. Zu hören war das allerdings nicht: Das Orchester wurde zum gläsernen Prisma, in dem sich jeder Impuls des leuchtenden Dirigats in allen Farben brach.
In Schostakowitschs erstem Cellokonzert stürzen Dirigent und Orchester geschlossen in den auskomponierten Kampf gegen den Solisten Leonard Elschenbroich. Manchmal wirkt das etwas übertrieben, zum Beispiel, wenn die Holzbläser stellenweise zu deutlich triumphieren. Die leisen Töne hingegen, wie Elschenbroichs an Glasharmonika erinnernde Flageoletts, begeistern auch im hervorragenden Zusammenspiel mit dem Orchester. Insgesamt zeigen sich die Akteure ebenbürtig, und Elschenbroich lässt sein Cello mit technischer Geschmeidigkeit von Brutalität und Zerbrechlichkeit erzählen.