Mit Polina Tarasenko studiert ein Ausnahmetalent in Hannover. Die junge Posaunistin aus der Ukraine steht kurz vor ihren Abschlussprüfungen – und musste mit einem Koffer und ihrer Posaune aus der Heimat fliehen.
Hannover. Die Blätter rascheln im Wind, aus der Ferne sind Klavierklänge zu hören. Auf einer Bank mitten im Grünen sitzt Polina Tarasenko, neben ihr liegt ein Instrumentenkoffer. Es ist idyllisch hier, zwischen den Bäumen, abseits des Trubels. „Ich liebe es, in der Eilenriede einen Spaziergang zu machen“, sagt Tarasenko. Und den macht sie oft. Denn seit 2018 studiert die 20-jährige Ukrainerin an der nahe gelegenen Musikhochschule, im Juli hat sie ihre Abschlussprüfung.
„Ich liebe jede Art der Musik“, sagt Tarasenko. „Sie ist seit meiner Kindheit Teil meines Lebens“. Nachdem sie im Alter von fünf Jahren in der Ukraine angefangen hatte zu musizieren, probierte sie verschiedene Instrumente aus: Schlagzeug, Saxofon, später auch Trompete und Klavier. Schon bei ihrem ersten Lehrer, Semen Ryvkin, begann sie, Posaune zu spielen. Nach dessen Tod lernte sie weiterhin das Instrument beim russischen Posaunisten Alexander Nyankin. Und dabei ist sie geblieben.