Zum ersten Mal nach Marco Goeckes Entlassung hat das Staatsballett Hannover am Freitag zur Premiere eines seiner Werke geladen. Die Auswahl der Stücke stand vor dem Hundekot-Eklat fest – dennoch mutet sie unheimlich aktuell an: In allen drei Werken des Tanzabends „Spiel des Lebens“ geht es um Kontrollverlust.
Kerstin Hergt
Hannover. Tanz ist in der Regel eine stumme Disziplin. Nicht so an diesem Abend. Es scheint, als wären die Tänzerinnen und Tänzer des hannoverschen Staatsballetts besonders darauf bedacht, dass man sie nicht nur sieht, sondern auch hört: Sie werfen einander schmatzende Kusshände zu, schnippen mit den Fingern, atmen laut, schniefen, seufzen, fauchen, bibbern, keuchen, stöhnen, stoßen Worte aus auf der Bühne im Opernhaus. Das alles gehört zu den Choreografien. Doch am Ende der Premiere von „Spiel des Lebens“ bitten sie die jubelnden Zuschauer um Ruhe. Sie wollen etwas sagen über ihren Meister und Mentor Marco Goecke, der nach der Hundekotattacke gegenüber einer Kritikerin im Februar nun nicht mehr Ballettdirektor ist – und den sie offenbar schmerzlich vermissen.
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