Hannover. Die da unten sind eigentlich die da oben. Und die da oben sind ziemlich weit unten angekommen. Oben, in der kleinen Sozialwohnung im Hochhaus, wohnen Charlie und ihre Mutter. Charlie ist zwölf Jahre alt, sehr aufgeweckt, neugierig und gelegentlich verzweifelt. Ihre Mutter ist überfordert, psychisch krank und Alkoholikerin. Unten sind Bungalows, teure, schöne Bungalows. Weltkulturerbe. In eines sind Maria und Georg eingezogen. Sie haben geerbt, sie haben alle Freiheiten, sie sind cool. Charlie beobachtet sie, Charlie dringt in das fremde, schöne Leben ein.

Davon erzählt Helene Hegemann, die mit „Axolotl Roadkill“ berühmt wurde, in ihrem dritten Roman. Das Theater hat den Stoff schnell für sich entdeckt, das Düsseldorfer Schauspielhaus brachte 2019, ein Jahr, nachdem „Bungalow“ für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, die Uraufführung heraus. Jetzt ist das Stück in der Inszenierung von Rebekka David (die auch die Romanbearbeitung vorgenommen hat) im Ballhof 2 zu sehen.