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Jazz Club

Rigmor Gustafsson präsentiert ihr neues Album

Rigmor Gustafsson singt im Jazz Club in Hannover.

Rigmor Gustafsson singt im Jazz Club in Hannover.

Hannover. Schon beim ersten Lied, „Lovely“, gleitet Rigmor Gustafssons Stimme gut geölt durch die Kellerräume des Jazz Club. Bass, Schlagzeug und Klavier pumpen mit schnellem Schlag nach vorne und Gustafssons Stimme umschmeichelt die Harmonien der Instrumente. Gleich beim ersten Lied wird klar: Die 1966 geborene Schwedin Gustafsson ist nicht umsonst mit ihrem Debütalbum auf Platz eins der schwedischen Jazzcharts gelandet, hat nicht umsonst mit ihren anderen Alben diverse Preise und Goldene Schallplatten abgeräumt. Auch das in diesem Jahr erschiene „Come Home“ klingt, als könne es den ein oder anderen Erfolg mitnehmen. Im Jazz Club präsentiert die Sängerin das Album mit Jonas Östholm am Klaiver, Martin Höper am Bass und Chris Montgomery am Schlagzeug.

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Gustafssons spannendste Kunstfertigkeit liegt sicherlich im Scat-Gesang, also dem harmonischen Gesang einzelner Silben oder Worte, wobei die Stimme eher als Melodieinstrument funktioniert und nicht dazu da ist, Text zu vermitteln. Gustafssons größte Meisterschaft dagegen liegt darin, sich die Songs anderer als Coversongs komplett anzueignen – Joni Mitchells „Big Yellow Taxi“, Kate Bushs „Wuthering Heights“, das klassische Gesellenstück für Jazzsängerinnen „Somewhere over the rainbow“: Gustafsson singt die Lieder der anderen, als seien sie für sie geschrieben worden. Es sind diese Lieder, die vom Publikum am ausführlichsten beklatscht werden.

Schlank und luftig

Der größte Teil des zweieinhalbstündigen Abends jedoch besteht aus Gustafssons eigenen Liedern, die, wie „Enjoy the day“ oder „Call me lonely“ sind, nicht zuletzt Dank der Stimme, schlank und luftig mit einer zugrunde liegenden Fröhlichkeit, die auch bei langsamen und traurigen Nummer nicht komplett verschwindet.

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Im Jazz Club präsentiert das Quartett größtenteils Lieder aus dem aktuellen Album „Come Home“. Während die Musik des Quartetts immer deutlich im Jazz verhaftet ist – vor allem das Klavier leistet sich in den Soli ein paar Eskapaden – schielt sie ansonsten sehr deutlich auf die eingängigen Harmonien des Pop, darauf, Soundtrack für einen warmen Sommerabend mit Freunden bei Weißwein und Antipasti zu sein. Und rückt damit, zumindest, was das Hörgefühl angeht, in deutliche Nähe zu popaffinen Sommerabendfavoritinnen wie Diana Krall, Norah Jones oder Lizz Wright – ohne sich vor diesen verstecken zu müssen. Das Publikum im Jazz Club war sehr angetan und forderte zwei Zugaben.

Am Sonnabend, 13. April, kommt das Shalosh Trio um 20.30 Uhr in den Jazz Club; am Mittwoch, 17. April, gastiert dort The New Standard Trio mit Jamie Saft, Steve Swallow und Bobby Previte

Von Jan Fischer

HAZ

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