Sängerin Noam Bar hat im Corona-Jahr ein besonderes Projekt auf die Beine gestellt: Sie veröffentlicht eine neue Single und ein Musikvideo. Bei der Produktion setzt sie ausschließlich auf Frauen.
Hannover.Allein tanzt die junge Frau durch die Halle – verzweifelt, wütend, enttäuscht. Und plötzlich sind da weitere Frauen, die weinen, schreien, sich die Haare raufen. Es sind Szenen aus dem neuen Musikvideo der hannoverschen Folk- und Soulsängerin Noam Bar. In ihrem Song „Inevitable Demise“ geht es ums Verlassenwerden und um die Angst, sich verletzlich zu zeigen. „Es ist ein sehr persönliches Lied“, sagt die 35-Jährige. Aufgenommen hat die aus Tel Aviv stammende Künstlerin das Stück bereits 2018. Ab dem 26. Februar ist die Single auf allen gängigen Streamingplattformen zu finden.
Zwei Tage später, am 28. Februar, wird das Video erscheinen: vier Minuten lang, schlichte Bilder in schwarz-weiß. Sie zeigen einen kellerartigen Raum, kahle Betonwände, ungeschminkte Gesichter in Nahaufnahme – und vor allem Verzweiflung und Schmerz. Das ist bemerkenswert bei einer Sängerin wie Noam Bar, die ihre Musik als „angry woman music“ („Musik einer wütenden Frau“) bezeichnet, und sich auf der Bühne kraftvoll und energiegeladen zeigt. Es sei „die andere Seite von starken Frauen“, sagt sie. Und es ist die Seite, die der Zuschauer sehen soll.