„Heizung aus, Pulli an“: So schön kann schlicht sein: Das Museum August Kestner zeigt zusammen mit Studierenden der Hochschule Hannover die Ausstellung „Slow Fashion gegen Verschwendung und hässliche Kleidung“.
Hannover.Im spätantiken Ägypten im 5. Jahrhundert nach Christus wusste man, wie Kleidung nachhaltig anzufertigen ist: Man webt das Leinen in rechteckiger Form, lässt Löcher für den Kopf – fertig ist die Tunika. Verschnitt fällt nicht an. Der Stoff wird nicht eng anliegend getragen, sondern am Körper drapiert.
Eine Kindertunika aus Ägypten, die sich im Besitz des Museum August Kestner befindet, zeigt, wie schön schlicht sein kann. Sie wird ein besonderes Exponat der Sonderausstellung „Use-less. Slow Fashion gegen Verschwendung und hässliche Kleidung“ sein. Noch ist das Prachtstück allerdings in der Schweiz. Dort wurde es von Experten der Abegg-Stiftung (die sich dem Sammeln, Erhalten und Erforschen von historischen Textilien widmet) aufwendig restauriert. Drei Jahre hat das gedauert, an Kosten fiel für das Kestnermuseum nur der Transport an – ein Teil der Abmachung war, dass die Tunika in der Schweiz auch in einer Ausstellung gezeigt wurde. Mitte November soll die Tunika im Museum August Kestner angeliefert werden. Bis dahin zeigt ein großformatiges Foto an der Vitrine, wie sie aussieht.