Theater am Aegi

„Simply The Best – Die Tina Turner Story“

Dorothea „Coco“ Fletcher als Tina Turner im Musical „Simply The Best - Die Tina Turner Story“ im Theater am Aegi.

Dorothea „Coco“ Fletcher als Tina Turner im Musical „Simply The Best - Die Tina Turner Story“ im Theater am Aegi.

Hannover. Tina zieht das Publikum. Nicht nur bei „Tina - Das Musical“, das seit März mit großem Erfolg in Hamburg gezeigt wird. Sondern auch im Theater am Aegi. Zum dritten Mal in drei Jahren ist „Simply The Best – Die Tina Turner Story“ dort schon zu Gast –und das Haus ist wieder ausverkauft.

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Die Show wird auch 2020 wieder in Hannover zu Gast sein. Die Produktion aus dem Hause Bernhard Kurz (unter anderem auch „Elvis – das Musical“, „All You Need Is Love – das Beatles Musical“, „Thank You For The Music -Die ABBA-Story als Musical“, „That‘s Life – Das Sinatra Musical“) ist professionell gemacht, arbeitet mit fantastischen Musikern und Kostümen und liefert, selbstverständlich, die Hits. „What‘s Love Got To Do With It“, „Nutbush City Limits“, „We Don‘t Need Another Hero“ - die Zuschauer reißt es beim Mitklatschen schnell von den Sitzen. Ein wenig wird auch von Tina Turners Leben erzählt – die Anfänge mit Ike Turner und seinen „Kings of Rythm“ bis zu Tuners Comeback gegen große Widerstände 1982.

Allein: Biographie ist „Simply The Best“ kaum. Die Punkte, an denen das Musical dahingehend hätte brillieren können, lässt es faul vorbeiziehen. Die Ehe mit Ike Turner, die von jahrelanger Gewalt und Ikes Drogenkonsum geprägt war, wird in zwei Liedern vor der Pause – ein lustiges und ein trauriges - und zwei Sätzen vom Moderator nach der Pause abgehandelt. Die zwei gefloppten Alben, die Tina Turner danach herausbrachte, der „Tiefpunkt ihrer Karriere“, wie der Moderator sagt, sind zwei auf dem Bildschirm schnell vorbeiflimmernde Bilder der Cover wert, ein Zitat aus einem Artikel im „Spiegel“ von 1972 über Ike und Tina Turner sowie James Brown und Miriam Makeba wird, des Effektes wegen, in falschem Kontext zitiert.

Hit-Vehikel und Heldenverehrung

Direkt nach der Pause wird ein Musikvideo „Goldeneye“ gezeigt, das aus drei anderen Turner-Videos zusammengeschnipselt ist und bei dem die Lippenbewegungen nur so ungefähr zum Gesang passen. Film- und Fotoaufnahmen auf der Leinwand passen nicht ganz zur gerade auf der Bühne gezeigten Karrierephase Turners. Solche kleinen Ärgerlichkeiten häufen sich in der Erzählung, die sich in der zweiten Hälfte, die größtenteils als Konzert ohne großartiges Geschichte gestaltet ist, komplett verliert. „Simply The Best“ wird damit weniger eine Show über das Leben von Tina Turner als vielmehr Hit-Vehikel und Heldenverehrung.

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Die Hits und die Heldenverehrung funktionieren – Dorothea „Coco“ Fletcher als Tina Turner beherrscht nicht nur den rasanten Kostümwechsel virtuos, sondern auch ihre Tina Turner und singt, als sei der Geist der Sängerin in sie gefahren. Vasti Jackson ist als Ike Turner ein schleimiger und gruseliger Bandiktator. Band, Tänzerinnen und die Background-Sängerinnen halten Energie und Qualität durchweg hoch. Nur die „Story“ aus der „Tina Turner Story“ (Untertitel der Produktion) kommt etwas zu kurz. Dann lieber nochmal „Nutbush City Limits“ spielen. Tina Turner dagegen gibt es reichlich – und Fletcher erhält am Ende vom ausverkauften Haus Standing Ovations.

Am 2. Mai gibt es eine weitere Star-Erinnerung. Dann kommt „Elvis -Das Musical“ ins Theater am Aegi.

Von Jan Fischer

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